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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 292
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tionalsozialismus zu (380 bzw. 325 Stimmen im Juli bzw. November und
damit die NSDAP als stärkste Partei)137. „Die endlose Belastung hauptsächlich
des gewerblichen Mittelstandes durch Steuern etc. hat es hier dazu gebracht
, daß der größte Teil desselben sich den Nazis in die Arme geworfen
hat", so erklärte sich G. Trautwein138 diesen die Republik letztlich zerstörenden
„Verlust der Mitte".

1933 - Vor dem Verbot: Die Selbstauflösung

Als die Generalversammlung des Jahres 1933 am 5. Februar bei 40 anwesenden
Mitgliedern eröffnet wurde, war Adolf Hitler bereits zum Reichskanzler
ernannt, der Reichstag aufgelöst und seine Neuwahl auf den 5.
März festgelegt worden. Nachdem auch das Schiltacher Reichsbanner im
hochpolitischen Jahr 1932 (zwei Reichspräsidentenwahlgänge und zwei
Reichstagswahlen) „durch die Wahlagitation stark in Anspruch genommen"
worden war139, schien also auch das neue Jahr keine Atempause zu gönnen,
im Gegenteil: Man war sich der „Schwere der Zeit" bewußt, wie der 1. Vorstand
bereits bei der Begrüßung ausführte, zumal er selber sich aus geschäftlichen
Gründen für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung stellte
. „Nach langem Hin und Her" konnte die Vorstandschaft folgendermaßen
besetzt werden: 1. Vorstand: Fritz Fieser (bisher Schriftführer); 2. Vorstand:
Christoph Wolber (wie bisher); Kassierer: Xaver Schoch; Schriftführer:
Gottlieb Trautwein; Beisitzer: Thomas Harter, Karl Bombis, Georg Gärtner,
Andreas Brüstle, Fritz Hübner; Schufoführer: Georg Wöhrle. G. Trautwein,
der zu den führenden politischen Köpfen der Ortsgruppe gehörte, sich aber
geraume Zeit von ihr ferngehalten hatte140, engagierte sich jetzt also wieder,
wohlwissend, wie er in der Generalversammlung ausführte, daß „vom guten
Gelingen der Reichstagswahl das Wohl und Wehe der Republik und der
Farben Schwarz-Rot-Gold abhängen". Darauf sei das ganze Augenmerk zu
richten und zu werben für die republikanischen Parteien, wo es sei und
wann es sei; demgegenüber sei die Idee der Gründung einer „Schützenabteilung
", die von den Mitgliedern „freudig aufgenommen wurde", ebenso
zurückzustellen, wie die „Uniformfrage", die offenkundig immer noch
nicht gelöst war.

In großer Voraussicht erteilte die Versammlung dem neuen Vorstand die
Befugnis, „selbständig vorzugehen", wenn die Zeit für die Einberufung einer
außerordentlichen Generalversammlung nicht ausreichen würde, „um
so die Interessen der Ortsgruppe jederzeit wahren zu können". Es war eine
„glänzend verlaufene Versammlung", wie sie das Protokoll charakterisierte,
„die Zeugnis von echtem kameradschaftlichem Geist gab, einer Kameradschaft
, die geschmiedet im Felde, sich auch für die Zeit des bürgerlichen

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