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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 353
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4. Bis nach Mitte des 12. Jahrhunderts: Abflächung mit Glattfläche
. Gewollte Ordnung der Hiebe. Randschlag mittelbreit.
Mitte 5. Erste Hälfte des 12. Jahrhunderts. Musterung mit Glattfläche
oder Meißel. Elsässisches Fischgratmuster in Sonderform.
Randschlag mittelbreit.

6. Ende des 12. Jahrhunderts: Überflächung mit Glattfläche.
Zuerst Abarbeitung, danach nochmals saubere Überarbeitung
. Randschlag sehr breit bis 4,5 cm.

7. Ende d. 12. bis Ende d. 13. Jahrhunderts. Zahnflächung, grobe
Bearbeitung mit Glattfläche. Randschlag mittelbreit.

8. Bis nach Mitte des 14. Jahrhunderts: Zahnpillung. Feine
Überarbeitung mit schmaler Zahnfläche = Zahnpille. Randschlag
sehr schmal.

Unten 9. Bis nach Mitte des 15. Jahrhunderts: Glattpillung mit schmaler
Glattfläche — Pille. Randschlag sehr schmal.

10. Mitte 15. bis 17. Jahrhundert: Scharrierung, schräg gerichtet,
mit schmalem Scharriereisen. Randschlag schmal.

11. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts. Breitscharrierung, Streiche
sehr grob und senkrecht mit breitem Scharriereisen. Randschlag
mittelbreit.

12. 16. Jahrhundert. Wechselnde Bearbeitung, gespitzt, schar-
riert, geschliffen. Spitzeisen und breites Scharriereisen, meist
gestelzt.

Der Vogesensandstein des Münsters hat uns noch lange nicht alle seine Geheimnisse
enthüllt. In seinem Buch über die Kathedrale von Straßburg
schrieb Hans Reinhardt: „Dank dem Frauenwerk wird es möglich sein, alte
Traditionen aufrecht zu erhalten und an die Nachwelt weiterzugeben. Im
Zeitalter des Betons gibt es immer weniger Bildhauer, die fähig sind, Arbeiten
der komplizierten Stereotomie auszuführen. Die Zeichner der modernen
Architektur haben nicht mehr die Gewohnheit, schwierige Strukturen aufzuzeichnen
, man findet keine Bauherren mehr, die mit allen Problemen und
Geheimnissen einer verschwundenen Zeit vollkommen vertraut sind. Deshalb
könnte das Frauenwerk von Straßburg, die einzige aus dem Mittelalter
überkommene Institution dieser Art, eine Bildungsstätte sein, wo man das
Erbe der Vergangenheit am Leben erhält. Damit würde das Frauenwerk
nicht nur Frankreich, sondern auch den Nachbarländern kostbare Dienste
leisten."

Ich möchte nun noch ganz kurz, da ich auch von der heutigen Zeit noch
sprechen wollte, einen Blick auf unseren Vierungsturm und die heutigen
Arbeiten werfen, welche die Münsterbauhütte von Straßburg neben der
Denkmalpflege, der französischen Denkmalpflege, zu verantworten hat.

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