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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 392
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Abb. 11: Mathias Grünewald
(1460/70-1528): Verkündigung, Detail
aus dem Isenheimer Altar, Colmar
Es beginnt sich die Lösung abzuzeichnen
.

Die Verkündigungsszene wird in
der christlichen Kunst auf unterschiedliche
Weise dargestellt, etwa
so: „Die Korrespondenz von himmlischem
und irdischem Geschehen
wird durch vom Vater ausgehende
Lichtstrahlen angezeigt, die auf den
Kopf oder speziell auf das Ohr der
Jungfrau zielen"72.

Man dachte also an eine Verkündigung
via Lichtstrahlen. So illustriert
auch der bereits zitierte „Hortus De-
liciarum" aus dem 12. Jahrhundert,
geschrieben unweit Straßburgs auf
dem Odilienberg, diese Conceptio.
Hier ist es aber ein gelber Lichtstrahl73
, der in ein kirchliches
Gemäuer einfällt und dort Maria am
Kopf berührt (Abb. 10).

Der Isenheimer Altar

Noch auf eine andere Verkündigungsszene
soll hier kurz besonders
eingegangen werden: Sie stammt aus einem der wichtigsten Kunstwerke
des Elsaß, dem Isenheimer Altar des Mathis Gothard Neithardt (Grünewald
) von 1512-16 (Abb. 11). Die hier dargestellte Szene bietet zusätzliche
Argumente für die Plausibilität der hier vorgeschlagenen Lösung des Rätsels
.

Mit dem Münsterphänomen „grüner Strahl" hat Grünewald gemeinsam,
daß die Deutung seiner Tafelgemälde ebenfalls nach wie vor unvollkommen
ist. Vordergründig zwar ist die Generalaussage einiger Bilder, der
„Auferstehung" oder „Geburt Jesu" schnell erkannt. Details ihrer Darstellung
oder aber die anderen Bilder, wie etwa das „Engelskonzert", bleiben
schwer faßbar.

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