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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 396
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Nach dem ersten Schreck ergeben sich nun aber neue und erst recht wichtige
Fragen. War der grüne Strahl im vorigen Jahrhundert noch bekannt und
haben die Glasmeister ihn deshalb und absichtlich renoviert, rekonstruiert?
Haben sie ihn dabei etwa sogar betont, in seiner heute so eindrucksvollen
Wirkung verstärkt, um ihr eigenes Bedürfnis oder das der Zeitgenossen
nach dem großen Effekt zu befriedigen? War der grüne Strahl etwa eine
rein zufällige Fehlleistung? Oder schließlich: ist er in der Denkweise des
19. Jahrhunderts begründet, wurde er damals vielleicht überhaupt erst gemacht
?

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Physik und Physiologie im Zusammenhang mit der Farbe Grün.

Ergänzender Kommentar aus der Sicht eines Physikers.

Franz X. Hutter

Zur Physik:

Die Farbe „Grün" erscheint in der „Mitte" des vom menschlichen Auge erfaßten
Spektralbereiches.

Diese grobe Einteilung ist vorerst willkürlich und kann dadurch erklärt
werden, daß die Vorfahren ein Naturphänomen als Hilfsmittel zur „Benennung
" und „lokalen Einordnung" der Farben benutzten: den Regenbogen
.

Die hohe Konzentration von Wasserdampf in der Atmosphäre nach einem
starken Regenschauer verleiht dieser die physikalischen Eigenschaften eines
Prismas. Das „weiße" Sonnenlicht, das als Strahl durch die abziehenden
Wolken fällt, wird in der Summe aller Wassertröpfchen in seine farbigen
Bestandteile, die Spektralfarben, aufgespalten: Der Regenbogen erscheint
.

Er hat solange Bestand, wie die Konzentration der Wassertröpfchen und die
Kontrastverhältnisse (dunkle Wolkenwand - scharfer, heller Lichtstrahl)
die Wahrnehmung der Farben ermöglichen.

Der Regenbogen ist aufgrund der Tatsachen, daß die Atmosphäre immer einen
gewissen Wassergehalt hat und bei Tage die Sonne als Lichtquelle immer
zur Verfügung steht, auch immer latent vorhanden - es sind lediglich
die Intensitäts- und Kontrastverhältnisse, die uns dieses Schauspiel meistens
vorenthalten.

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