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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 397
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Im Regenbogen erscheint die Farbe „Grün" in der Mitte der konzentrischen
Farbkreise, die ihm den Wortteil „-bogen" eingebracht haben. Physikalischgeometrisch
handelt es sich dabei um volle Kreise, von denen aber durch
die Halbierungslinie des Horizontes nur ein Halbkreis zu sehen ist.

Der Farbkreis mit dem größten Radius ist rot, der mit dem kleinsten blau,
zwischen rotem und grünem liegt ein schmaler gelber Kreis.

Soviel zum natürlichen „Prismenspektrometer" unserer Vorfahren.

Im Hochmittelalter waren gebildeten Leuten Glasprismen, geschliffene
Steine und ähnliche, optisch wirksame Körper durchaus geläufige Hilfsmittel
, um das Sonnenlicht in seinen Spektralfarben beobachten zu können.
Nur wußte damals noch niemand, daß das weiße Licht, von einer Seite in
das Medium eintretend, als vielfarbiges Licht austretend eben gerade die
Summe all dieser Farben darstellt. Über die Experimente Newtons und viele
folgende Naturwissenschaftler wurde es erst im 19. Jahrhundert Gegenstand
allgemeinen Wissens, daß das Sonnenlicht nicht nur aus den vier Regenbogenfarben
Rot, Gelb, Grün und Blau, sondern aus unendlich vielen
Farben besteht.

Als es zu dieser Zeit gelang, Spektrometer (aus Quarz- oder Glasprismen)
zu bauen, die nicht nur die Farben des Regenbogens zeigten, sondern diesen
Farben nach den nun bekannten mathematisch-physikalischen Gesetzen
jetzt auch Wellenlängen zugeordnet werden konnten, stellte sich folgendes
heraus: Das menschliche Auge, das bei diesen optischen Meßgeräten als
Detektor, als Erkennungsinstrument dient, sieht, unabhängig von der Art
der Lichtquelle, stets nur Farben im Wellenlängenbereich von 380 bis 780
Nanometern (1 Nanometer = 1 millionstel Millimeter).

Der untere Zahlenwert bezeichnet die Grenze, an der das Auge jenseits von
dunklem Violett nichts mehr wahrnimmt; der obere Wert ist die spektrale
Stelle, an der das tiefe Rot als Grenze gerade noch erkennbar wird.

Bildet man nun den geometrischen Mittelwert dieser beiden Grenzwellenlängen
, so ergibt sich ein Wert von 544 Nanometern - und dieser Wert liegt
innerhalb des Wellenlängenbereiches der Farbe Grün: Grün befindet sich in
der „Mitte" des sichtbaren Spektrums.

Genau an der Schwelle des 20. Jahrhunderts haben die Physiker dann den Zusammenhang
zwischen der absoluten Temperatur eines Körpers und den von
ihm ausgesandten elektromagnetischen Lichtwellen erkannt. Damit war es
zum ersten Mal möglich, die Temperatur eines Himmelsgestirnes, also auch
der Sonne, aus den auf der Erde gewonnenen Spektraldaten zu ermitteln.

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