http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1992/0413
genössische Vorstellungen vom mittelalterlichen Kirchenraum wiederspiegelte
, zeigt schon das damals nur von frühchristlichen italienischen Kirchen
her bekannte offene Dachwerk, das in Schwarzach nie existierte. Die fingierte
Zeichnung Eisenlohrs entwickelte in der Folgezeit ein bemerkenswertes
Eigenleben und hat damit zu einem nicht unerheblichen Teil das
Bild von der romanischen Abteikirche Schwarzach in der Kunstgeschichte
des 19. Jahrhunderts geprägt19.
1887 übernahm mit Josef Dürrn (1837-1919) der neuernannte Vorstand der
Badischen Baudirektion persönlich die Leitung der Restaurierungsarbeiten
an der unterdessen sehr baufällig gewordenen Kirche. Nach reinen Sicherungsmaßnahmen
weiteten sich die Arbeiten im Laufe eines Jahrzehnts bis
1897 zur vollständigen Umgestaltung vor allem des Innenraumes aus. Hier
soll vor allem über die Restaurierung des Langhauses berichtet werden, die
nach dem Chor und Querhaus im letzten Bauabschnitt ab 1894 stattfand.
Josef Dürrn verurteilte, daß „im Innern (... die) Kirche (...) beinahe unwürdig
und durch häßliche Einbauten verunstaltet" sei20, wobei er namentlich
Abb. 8: Ansicht von Südwesten, nach der Restaurierung von 1887-97. Fotografie
von Th. Schuhmann, um 1920. (LDA, Neg.Nr. 0099)
413
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1992/0413