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gültigen Ergebnis zu kommen. Ich weiß im Voraus, daß es nicht gleich die
Zustimmung aller finden wird. Ich glaube aber doch, daß es sich schließlich
doch wird halten können, weil soviel Vorbereitung und Nachdenken nicht
wird nutzlos bleiben können"74. Die Selbstgewißheit und radikale Konsequenz
der Restauratoren von 1967-69 erscheint verblüffend, da uns Heutigen
bei einer fortgeschrittenen Einstellung zu den Denkmälern der Vergangenheit
die Zeitgebundenheit gerade auch der Restaurierung der 1960er
Jahre völlig offensichtlich ist und wir eher die Opfer der Restaurierung bedauern
. Innerhalb der Geschichte der Denkmalpflege ist Tschiras Umbau
trotz Befundtreue ohne weiteres dem Bereich der „schöpferischen Denkmalpflege
" zuzuordnen und gleicht damit den Durmschen Absichten.
Schluß
Jeweils hauptsächlich ästhetisch motiviert haben zwei groß angelegte Restaurierungen
die ehemalige Schwarzacher Abteikirche auf ihren mutmaßlichen
romanischen Ursprungszustand zurückführen wollen. Dabei meinte
Denkmalpflege vor allem eine Hinwendung zum Baudenkmal als ästhetisches
Kunstwerk. Bedeutende bauliche Veränderungen und Ausstattungen
der großen Blütezeit der Abtei im 18. Jahrhundert standen dabei den rekonstruierenden
Konzepten im Wege. Verkam die Ausstattung zur mobilen
Abb. 15: Baualtersplan, Grundriß; Zustand 1990.
(Zeichnung: Eckart Rüsch, 1990).
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