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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 437
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1815 und 1830 anzusetzen ist, zusammengetragen werden. Insbesondere
dem in dieser Zeit liegenden Aufenthalt in Darmstadt fällt eine Schlüsselfunktion
in der künstlerischen und persönlichen Entwicklung von Carl
Sandhaas zu. Bei Hansjakob erfahren wir wenig über diesen wesentlichen
Abschnitt in der Biographie des Künstlers, nämlich lediglich daß er bei einem
Bruder seiner Mutter, der in der hessischen Residenz wohnte, aufgenommen
wurde und sich zum Maler ausbildete. Wie es ihm aber in Darmstadt
ging, hat Hansjakob nicht in Erfahrung bringen können. Erst 1905, als
Hansjakob die Bekanntschaft mit Paul Hessemer machte, dürften sich seine
Kenntnisse über diesen Zeitabschnitt vertieft haben. Dieser war nämlich der
Sohn des Darmstädter Architekten und Schriftstellers F. M. Hessemer, der
ein enger Freund von Carl Sandhaas und für die persönliche und künstlerischen
Entwicklung des jungen Haslacher Künstlers von hervorragender Bedeutung
war. In dieser Familie war ein ganzer Band von rund 300 Aquarellen
und Zeichnungen von Carl Sandhaas aufbewahrt worden, die sogenannte
„Darmstädter Mappe"6, die Hansjakob anläßlich der Begegnung mit Paul
Hessemer zum Geschenk erhielt.

Paul Hessemer kommt übrigens eine Schlüsselrolle für die Sandhaasforschung
in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu, denn er hat auch das
Material vermittelt, das Kempf 1933 in der „Ottenau" veröffentlicht hat.
Auch Bickermann greift in seinem unveröffentlichten Sandhaas-Aufsatz
auf Informationen zurück, die ihm Paul Hessemer zur Verfügung gestellt
hat. In seiner 1959 erschienenen Schrift faßt dann Franz Schmider die bis
dahin bekannten Ergebnisse zusammen, die für den hier in Frage stehenden
Zeitraum im wesentlichen bis heute den Stand der Forschung ausgemacht
haben.

Aus heutiger Sicht sind es vor allem drei Bezugsfelder, die für die erste
Schaffensphase von Carl Sandhaas von Bedeutung sind, nämlich erstens
das durch das Theater in Darmstadt bedingte Umfeld, zweitens Carl Sandhaas
' Verhältnis zu der radikalen Studentenschaft in Hessen-Darmstadt, den
sogenannten Gießener „Schwarzen", und zur hessischen Verfassungsbewegung
in der Umgebung der Darmstädter „Schwarzen" und drittens der
Künstler- und Freundeskreis in Heidelberg und Darmstadt.

Das vermutlich älteste erhaltene Skizzenblatt von Carl Sandhaas führt bereits
in die Welt des Darmstädter Theaters. Auf dem Blatt, das sich in der
Graphischen Sammlung des Städelschen Kunstinstituts in Frankfurt am
Main befindet, sind die Porträts der beiden Maler Schlatter und Schönberger
sowie einer Frau Ritter geb. Retting als Kind dargestellt. Der aus Wien
stammende Landschaftsmaler Schönberger war in der Zeit zwischen 1810
und 1815 zu mehreren Gastspielen seiner Frau, der berühmten Opernsänge-

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