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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 448
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allem durch die Mordtat des Studenten Sand an Kotzebue ausgelöst wurde
und der die Untersuchung revolutionärer Umtriebe und demagogischer Verbindungen
oblag, Kenntnis von der Aufdeckung eines weitverbreiteten geheimen
Bundes erhalten, der einen gewaltsamen Umsturz geplant habe.
Hofmann, der im März 1819 dem Kotzebue-Attentäter Sand Quartier gewährt
hatte, wurde von dem berüchtigten Berliner „Demagogenverfolger"
Kamptz als eine der Schlüsselfiguren der revolutionären Umtriebe betrachtet
und auf dessen Veranlassung im August 1824 erneut verhaftet. Er wurde
der preußischen Untersuchungskommission überstellt und bis zum April
1826 in Haft gehalten, bevor Preußen ihn endlich widerstrebend wieder an
Darmstadt auslieferte, wo er im Oktober gegen Auflage aus der Haft entlassen
wurde. Erst 1830 signalisierte die Regierung, daß sie kein Interesse
mehr an der weiteren Strafverfolgung Hofmanns habe, was allerdings keinen
Freispruch bedeutete. Auch war es ihm weiterhin bei Strafe verboten,
preußisches Gebiet zu betreten. Hofmann setzte in Darmstadt weiterhin seine
politische Betätigung fort. Er gab die Wochenschrift „Der Beobachter in
Hessen bei Rhein" heraus und beteiligte sich auch später an dem berühmten
Standardwerk des Liberalismus, dem „Staatslexikon" von Rotteck und
Welcker, ebenso wie übrigens sein langjähriger Weggefährte W. Schulz, mit
dem er sich jedoch später entzweite.

Wilhelm Schulz. Teilaquarellierte
Bleistiftzeichnung von Carl Sandhaas
, um 1819. Städelsches Kunstinstitut
Frankfurt am Main.

Auch Wilhelm Schulz

(1797-1860)29 entstammte einer
(allerdings lutherischen) Beamtenfamilie
. Er wurde in Darmstadt geboren
und war nach vorübergehendem
Besuch des dortigen Pädagogs
als Vierzehnjähriger in das
Großherzogliche Leibgarderegiment
eingetreten. Zum Abschluß
seiner Offiziersausbildung erhielt er
1812 Gelegenheit, sich in den
Fächern Mathematik und Militärwissenschaften
auf der Gießener
Universität fortzubilden. Dabei trat
er bereits in Kontakt zu der dortigen
„Teutschen Lesegesellschaft", einer
burschenschaftlich bestimmten Verbindung
, aus der sich später die
Gießener „Schwarzen" absonderten
. Im Februar 1813 zum Leutnant
befördert, nahm er zunächst auf Seiten
Napoleons an den Schlachten

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