Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 556
(PDF, 105 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1992/0556
geben die Architektur auch im dekorativen
Detail wieder. Wünschenswert für eine
eventuelle Ausgabe in deutscher Sprache
(jetzt steht darin nur der Text von Klaus
Nohlen in deutscher Fassung), wären bei
ausgewählten Beispielen: Grundrisse, Aufrisse
, Maßangaben und zur Orientierung
der Conrath"sche Plan.
Kurzbiographien der Architekten und Literaturübersicht
schließen den Band ab.
Ergänzend dazu: „Straßburg und seine
Bauten" von 1894 ist in Brüssel 1980 als
Neudruck erschienen. Zum Aufkommen
des Jugendstils und zu seiner Stellung gegenüber
der offiziellen Haltung sei hingewiesen
auf die erste Aufarbeitung der Geschichte
der Straßburger Kunstgewerbeschule
: „L'ecole des arts decoratifs de
Strasbourg de 1890 ä 1914: L'institution
sous l'egide artistique du professeur Anton
Seder, Straßburg 1990", Magisterarbeit
von Maria-Carina Cassir. Das künstlerische
Ausbildungsprogramm des von München
nach Straßburg berufenen ersten Direktors
Anton Seder umfaßte auch die dekorative
Kunst am Bau. Die Magisterarbeit
entstand auf Anregung des Kunsthistorikers
Frangois Loyer, Professor für Baugeschichte
an der Universität Straßburg. Er
hat seit Beginn der 80er Jahre zur Neubewertung
der Architektur des 19. Jahrhunderts
in Frankreich beigetragen.
Dieser Epoche wendet die Denkmalpflege
ihre Aufmerksamkeit vermehrt zu in
Frankreich wie in Baden-Württemberg, wo
die Zeit 1871-1918 als „Eine Epoche im
Blickfeld" 1992 zum Tagungsthema gewählt
wurde (Pfullendorf 30.9.-1.10.
1992). Carl Helmut Steckner

Werner Scheurer, Katholische Pfarrkirche
, ehemalige Klosterkirche Allerheiligen
Wittichen. Schnell Kunstführer Nr.
1977, Verlag Schnell und Steiner, München
/Zürich 1991, DM 4,-.
Das ehemalige Klarissinnenkloster Wittichen
wurde 1325 von der sei. Luitgard gegründet
und bestand bis zur Säkularisation
1806. Die ehemalige Klosterkirche und
heutige Pfarrkirche stammt aus dem Jahre
1681. Damals wurde die Kirche nach dem
dritten Klosterbrand auf den gotischen
Fundamenten wiederaufgebaut. Durch Erlaß
des Grafen Joachim Egon von Fürstenberg
wurde die Klosterkirche 1806 zur
Pfarrkirche für die Gemeinde Kaltbrunn.
Die Kirche in Wittichen weist zahlreiche
Kunstdenkmäler auf, die von Werner
Scheurer ausführlich beschrieben werden.
So zeigt das Hochaltargemälde ein Allerheiligenbild
, das 1687 von dem Maler Johann
Achert gefertigt wurde. Das Ölgemälde
des linken Seitenaltars, das den Weltenrichter
Christus darstellt, sowie das Bild
des rechten Seitenaltars (Antonius v. Padua
) sind Werke des aus Haslach i. K.
stammenden „Apostelmalers" Bernhard
Melchior Eisenmann (1717-1772), der sie
1770 malte. König Melchior im Oberbild
des linken Seitenaltars besitzt eine auffallende
Ähnlichkeit mit dem Bild Judas
Thaddäus, das Eisenmann 1744 in die Kirche
in Mühlenbach lieferte. In beiden Fällen
vermutet W. Scheurer Selbstporträts
von Eisenmann.

Ein kleiner Sarkophag an der Südwand des
Langhauses mit der Jahreszahl 1629 birgt
die Gebeine der seligen Klostergründerin
Luitgard. Die Grabplatte darüber zeigt ihr
Bildnis in Ordenstracht. Als ehemalige
Klosterkirche war das Gotteshaus jahrhundertelang
auch Grablege für Adlige und die
Pfarrer auf dem Roßberg, die gleichzeitig
als Beichtväter des Klosters amtierten. Neben
der Grabstätte der sei. Luitgard ist die
Grabplatte Herzogs Reinholds IV.
(1381-1442) von Urslingen aufgestellt.
Drei Schilder weisen ihn als Herren von
Schiltach aus. Zum Teil stark abgetretene
Platten gehören zu den Gräbern der Gräfin
Barbara von Fürstenberg (gest. 1592) und
zwei Priestern mit Namen Nicolaus und
Cunrad (14. Jahrhundert).

Manfred Hildenbrand

556


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1992/0556