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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 557
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1992/0557
Werner Scheurer, Katholische Pfarrkirche
St. Ulrich, Schenkenzell. Schnell
Kunstführer Nr. 1872. Verlag Schnell
und Steiner, München/Zürich 1991,
DM 4,-.

Die erste Kirche existierte in Schenkenzell
bereits vor der Ersterwähnung im Jahre
1275. Um 1700 wurde der mittelalterliche
Kirchenbau umgebaut und erweitert. Durch
den fürstenbergisehen Baudirektor Franz
Josef Salzmann (1724-1786) wurde die
Kirche 1774 vollkommen neu gebaut. Alle
drei barocken Altäre stammen von der gleichen
Meisterhand. W. Scheurer vermutet,
daß der Bildhauer Johann Georg Weckmann
(1727-1795) und der Maler Johann
Baptist Enderle (1725-1798) die Altäre geschaffen
haben.

Glanzstück der Barockausstattung der
Schenkenzeller Kirche ist die Kanzel. In
ihrem ikonographischen Programm ist sie
nach W. Scheurer eine einzige Predigt, die
der Gläubige des an Symbolen reichen Barockzeitalters
zu verstehen wußte. Detailliert
und überzeugend untersucht W.
Scheurer die ikonographische Formsprache
der Barockzeit in der Schenkenzeller Kirche
. Neben dem rechten Seitenaltar steht
das Bild des Kirchenpatrons, des hl. Ulrich
von Augsburg (890-973), durch Buch und
Hirtenstab als Bischof gekennzeichnet.
Umstritten ist die Herkunft seines Attributs
, des Fischs, den die Legende mit einem
Speisewunder zur Fastenzeit in Verbindung
bringt.

Ein barockes Vortragskreuz von 1734 mit
zwei Schauseiten (Christus und Madonna
mit Strahlenkranz) könnte ebenso wie das
Gehäuse auf dem rechten Seitenaltar, so
W. Scheurer, aus der Werkstatt des Villinger
Bildhauers Josef Schupp (1664-1729)
stammen, der gerade im Kinzigtal
(Wolfach, Haslach i. K.) damals tätig war.

Manfred Hildenbrand

Alexander Schweickert (Hrsg.), Südbaden
, Schriften zur politischen Landeskunde
Baden-Württembergs, Bd. 19,

326 S., 31 Abb., Verlag Kohlhammer,
Stuttgart, 1992, DM 39,80.

Der Gegenstand des Buches ist außergewöhnlich
: Südbaden soll als Raum mit einer
eigenständigen historischen Entwicklung
und in seiner kulturellen Besonderheit
dargestellt werden. Die sechs Autoren gestehen
die Problematik dieses Vorhabens
ein, und der Leser kann sie bei jedem Artikel
voraussetzen; daß man vom Alemannischen
als Grundlage der Definition ausgeht
, macht die Sache nicht leichter.
Zweifellos entstand ein vorzügliches
„Handbuch" für ein Gebiet, das man einfach
mit dem Regierungsbezirk Freiburg
gleichsetzt. Knapp, aber faktenreich und
mit wohldurchdachten Urteilen informiert
es über die geographischen Bedingungen
(Bernhard Mohr), die Geschichte (Wolfgang
Hug), Demographie und Ökonomie
(Bernhard Mohr) und Kultur (Alexander
Schweickert). Einige Unterthemen werden
gesondert aufgearbeitet, so im Kapitel „Politik
und Verwaltung" (Helmut Köser) Probleme
des „Landes Baden", des Südweststaates
und der Kommunalreform, im Abschnitt
„Politische Kultur" (Paul-Ludwig
Weinacht) die typische Antwort der Südba-
dener auf die Herausforderungen der Politik
, die sich allerdings von der Gesamtbadens
nur schwer trennen läßt. Auch der
Wald des Schwarzwaldes erhält eine eigene
Darstellung (Hans Brückner) und die
Volkskunde (Wolfgang Hug).
Die Besinnung auf die alemannische Verwandtschaft
über die nationalen Grenzen
hinaus, die Verwendung des Dialektes als
Medium im politisch-kulturellen Kampf
der Liedermacher und die Aspekte der Re-
gionalisierung im künftigen Europa machten
dieses Buch notwendig als zuverlässige
Orientierungshilfe zu vielen Fragen. Namen
- und Sachregister, ausführliche Literaturlisten
und Verweise zwischen den Artikeln
erweitern die im einzelnen dargebotenen
Erkenntnisse.

Am Ende sei jedoch gerade in dieser Zeitschrift
angemerkt: Weder die Landvogtei
Ortenau noch die Grafschaft Hanau-Lich-

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