Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 560
(PDF, 105 MB)
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Zuchthäusern. Diese Bestände scheinen
nur auf den ersten Blick den Ortschronisten
fernzuliegen, in Wirklichkeit umfassen sie
wichtige Quellen auch für viele lokale Bereiche
; als Beispiele sei nur auf die Stichworte
Kriegssache (in mehreren Abteilungen
), Verbrechen und Zunftwesn verwiesen
oder auf die Akten der Wohltätigkeitsorganisationen
der Abteilung 69, des Geheimen
Kabinetts der Großherzogin Luise.
In der Einleitung beschreiben die Bearbeiter
Hansmartin Schwarzmaier und Hiltburg
Köckert die Geschichte der Archivierung
der von ihnen betreuten Bestände bis zum
Erscheinen des berühmten „Krebs", den
diese Neuausgabe ersetzen soll.

Auf den Band 7, der in diesem Jahr herauskam
, gilt es besonders hinzuweisen, bieten
seine 644 Seiten doch das Grundmaterial
für die lokale Forschung in Baden. In der
Abteilung 229 liegen die „Spezialakten der
kleineren Ämter, Städte und der Landgemeinden
", sie haben, wie der Leitende
Staatsarchivdirektor Hansmartin Schwarzmaier
im Vorwort mit Befriedigung feststellt
, zu einer großen Anzahl ortsgeschichtlicher
Darstellungen geführt.
Die vom Bearbeiter sehr übersichtlich angeordneten
Artikel - die Orte sind nach der
„Amtlichen Beschreibung" des Landes
Baden-Württemberg „nach Kreisen und
Gemeinden" des Jahres 1983 gekennzeichnet
-, nennen zunächst die Landesherren
aus der Zeit vom Ende des 18. Jahrhunderts
bis zur Eingliederung in das Großherzogtum
; darauf folgen in knappen Inhaltsangaben
der Akten ausgewählte Sachverhalte
von allgemeiner Bedeutung wie Kriegsereignisse
, Revolutionen, Auswanderung, religiöse
und wirtschaftliche Entwicklung;
besondere Quellenformen, Dorfordnungen;
Verträge, Berichte über Wunder udgl. werden
hervorgehoben. Hinweise auf Grundherren
schließen die Kurzinformationen ab.
Auch Reinhold Rupp erläutert Grundlagen
und Methode seiner Arbeit: da sich diese
auf der Tätigkeit mehrerer Generationen
von Archivaren aufbauen, berichtet er auch

über die Geschichte des Generallandesarchivs
.

Beide Bände verzeichnen die Standnummern
und die Anzahl der Faszikel oder ihre
Menge in laufenden Metern. Personen-,
Orts- und Sachregister erleichtern die Suche
, im 7. Band eröffnet ein Herrschaftsund
Verwaltungsindex zusätzliche Verbindungen
.

Frau Köckert und den Herren Schwarzmaier
und Rupp sowie den hinter ihnen stehenden
Institutionen sei gedankt für die wertvollen
und nun leicht zugänglichen Hilfsmittel
, die sie bereitgestellt haben.

Karl Maier

Hermann Brommer, Mutterhaus Neusatzeck
- Dominikanerinnenkloster.
Große Kreisstadt Bühl/Baden, Erzbistum
Freiburg i. Br. (Schnell Kunstführer
Nr. 2018), 32 Seiten, Erste Auflage
1992, München und Zürich.
Das jüngste Werk Hermann Brommers gilt
Leben und Werk des Pfarrers Josef Bäder
(1807 - 67). Es ist die atemberaubende Geschichte
eines begnadeten Seelenführers
(August Vetter: „Ein badischer Vianney"),
der in seiner Vaterstadt Freiburg seiner klaren
Linie wegen angefeindet, vom Religionsunterricht
verdrängt und i. J. 1846 auf
eine unbedeutende Seelsorgsstelle, die
Pfarrei Neusatz, abgeschoben wurde.
Brommer schildert, wie sich Bäders Charisma
am neuen Wirkungsort trotz Verfolgung
und Ablehnung von seiten der Mitbrüder
entfalten und wie 1855 nach dem
Kauf des Eckerhofes in der Verborgenheit
und ohne staatliche Zustimmung klösterliches
Leben beginnen konnte. Acht junge
Frauen lebten von nun ab nach der Konstitution
des 3. Ordens der Dominikanerinnen
und nahmen 40 Waisenkinder bei sich auf.
Die Schwestern von Neusatzeck sind eine
dominikanische Ordensgemeinschaft Erzbischöflichen
Rechts. Sie dürfen seit 1917
bzw. 1925 den weiß-schwarzen Habit tragen
und unterhalten heute zehn Stationen.
Die Kraft für ihr Wirken im sozial-karitativen
Bereich schöpfen sie aus ihrem spiritu-

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