http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1993/0382
Paul Scheessele, ein Enkel des Auswanderers Fridolin Schussele von Dörlinbach, am
Grabstein seines Vorfahren auf dem Friedhof St. Rupert in Red Brush
Foto: Gerhard Finkheiner
Eine wichtige Bindung unter den Pionieren aus dem Schuttertal waren
neben ihrer gemeinsamen Herkunft und verwandtschaftlichen Beziehungen
die gewohnten dörflichen Traditionen, die vor allem stark von der religiösen
Erziehung geprägt waren.
Wie Paul Scheessele, ein Enkel des 1871 aus Dörlinbach ausgewanderten
Fridolin Schüssele in der Festschrift zur „125-Jahr-Feier der Pfarrgemeinde
St. Rupert"7 1990 schreibt, wurden die Siedler aus dem Schuttertal anfangs
von Benediktiner-Mönchen betreut. Diese kamen aus dem Kloster Einsiedeln
in der Schweiz und waren zur Gründung eines Klosters und zur Betreuung
der katholischen Einwanderer ins südliche Indiana geschickt worden.
Da es in Yankeetown zu jener Zeit noch keine Kirche gab, versammelten
sich die Dörlinbacher zur Sonntagsmesse in den ersten Jahren abwechselnd
im Haus von Anton Fischer und des ebenfalls aus Dörlinbach eingewanderten
Anton Kaiser. 1865 errichteten die Siedlerfamilien schließlich eine
kleine Holzkirche und legten einen Friedhof an. Den Grund und Boden
stifteten die Dörlinbacher Bonifaz Herr und Anton Kaiser. Benannt wurde
das Gotteshaus nach dem Namensheiligen des damaligen Priors des
Klosters Einsiedeln „St. Rupert".
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