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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 61
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0061
Fachgruppe Denkmalpflege

Dieter Kauß

Im Jahre 1993 begann diese Fachgruppe ihre Arbeit erst am 1. September
mit einer Vorort-Veranstaltung in Gengenbach. Dort befaßte man sich sowohl
mit Denkmalerhaltungsfragen als auch mit denkmalpflegerischen
Grundsatzfragen, die meistens eng zusammenhängen und sich gegenseitig
bedingen. Julius Roschach von der örtlichen Fördergemeinschaft zur Erhaltung
historischer Gebäude übernahm die Führung. Als erstes wurde der
innen restaurierte Kinzigtorturm besichtigt. Problematisch ist bei solchen
Gebäuden immer die Neunutzung. In diesem Falle will die Bürgergarde
Gengenbach ein wehrgeschichtliches Museum einrichten. Bemerkenswert
ist die funktionsfähige Restaurierung des Fallgatters, in unseren Breiten
sonst nur noch am Spalentor in Basel zu finden.

Hinter dem Kloster wurde als zweites Objekt der neu angelegte Kräutergarten
besichtigt. Auch das gehört zur Denkmalpflege. Das uralte Wissen
um die Heilkraft der Kräuter soll vor allem der Jugend wieder zugänglich
gemacht werden.

Am Prälatenturm ist nicht nur die Restaurierung der Räume des ehemaligen
Sommersitzes des Abtes Benedikt Rischer (gest. 1760) problematisch,
sondern vor allem die der seltenen, kaum mehr sichtbaren Fresken. Auch
hier stellt sich die Frage nach einer möglichen, denkmalverträglichen Neunutzung
.

In einer abschließenden allgemeinen Diskussion wurde festgestellt, daß es
nicht genüge, an öffentlichen Straßen und Plätzen ein paar Vorzeigedenkmale
zu präsentieren. Die abseits stehenden, oft unscheinbaren Denkmalobjekte
verdienen dieselbe Aufmerksamkeit, weil auch sie das unverwechselbare
Bild eines Ortes mitprägen. Die zunehmend prekäre finanzielle Situation
der Kommunen als Denkmalinhaber könne auch dazu führen, daß
Denkmalobjekte abgestoßen werden, weil sie im Unterhalt zu teuer werden
. Dabei aber müßten Verkäufer und Käufer in die Pflicht genommen
werden, daß der Denkmalbestand dadurch nicht in eine weitere zusätzliche
Gefahr gerate.

Der zweite Vorort-Termin galt am 26. Oktober dem vertieften Kennenlernen
, der Pflege und der Erhaltung wertvoller jüdischer Geschichts- und
Lebenszeugnisse in der südlichen Ottenau. Unter Führung von Bernhard
Uttenweiler wurde zunächst der jüdische Friedhof in Schmieheim besichtigt
. Hier wurden die Toten der ehemaligen jüdischen Gemeinden in

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