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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 62
(PDF, 127 MB)
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Euenheim, Altdorf, Kippenheim, Schmieheim, Rust, Orschweier, Lahr und
Friesenheim bestattet. Die Anfänge dieses Friedhofs lagen im 17. Jahrhundert
; der älteste Grabstein ist 1703 datiert; die Bestattungen endeten
im Jahre 1939. Das Friedhofsgelände wurde jeweils 1866 und 1884 erweitert
.

Die Grabinschriften sind bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts hebräisch
abgefaßt. Danach wird die deutsche Sprache üblich, ebenso die Anglei-
chung der Form der Grabsteine an den europäischen Zeitgeschmack und
die christliche Grabsteinkultur. Für den Gesichtspunkt der Erhaltung ist
vor allem die Symbolik auf den Grabsteinen wichtig, die vor allem Aussagen
über den Toten, seine Abstammung, seine religiösen Aufgaben oder
seine Lebensführung machen. So symbolisieren z. B. die Kanne den Tem-
peldienst der Leviten, die segnende Hand die Abstammung von einem
Priester und das Widderhorn die religiöse Funktion an bestimmten Festtagen
in der Synagoge.

Ein weiterer Besuch galt der Kippenheimer Synagoge, seit 1981 eingestuft
als „Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung", 1986/87 äußerlich ansprechend
renoviert.

Dieser Bau wurde 1850 errichtet, 1852 eingeweiht. In der Reichskristallnacht
wurde er geplündert, demoliert und entweiht. Ein Brand konnte
gelöscht werden und keinen größeren Schaden anrichten. Nach dem
Zweiten Weltkrieg kam der Bau in Privathand, 1956 an die Raiffeisen-
Warengenossenschaft Kippenheim, 1983 an die Gemeinde Kippenheim,
die die Innenräume vermietet.

Als Einzeldokument aus der Ettenheimer Synagoge blieb der
Thoraschrein-Vorhang erhalten und wird im Bürgersaal des Ettenheimer
Rathauses ausgestellt. Die Teilnehmer der Fachgruppe konnten sich von
der ansprechenden Art der Präsentation des im Jahre 1881 von den Frauen
der jüdischen Gemeinde in Ettenheim gestifteten Vorhangs überzeugen.
Dieser zeigt über der entsprechenden Widmungsüberschrift die beiden Gesetzestafeln
mit dem sog. „goldenen Altar" im Stiftungszelt. Darüber halten
zwei Tauben die Thorakrone.

Die Teilnehmer dieser Vorort-Veranstaltung waren an deren Ende tief beeindruckt
. Man war sehr besorgt über den Erhaltungszustand verschiedener
Grabsteine in Schmieheim; positiv nahm man die Bemühungen zur Kenntnis
, eine Dokumentation über den Friedhof zu erarbeiten. Die Kippenheimer
Synagoge sollte vor allem im Innern eine Fortentwicklung der Erhaltung
und Restaurierung erfahren.

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