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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 101
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ten Gebäuden steht heute nur noch das ehemalige Verwaltungshaus an der
Ecke Moltkestraße/Rittweg (Abb. 2). Das mehrmals umgebaute und modernisierte
Gebäude beherbergt die Klinik für Nieren- und Hochdruckkranke
(Nephrologie). Vom Rittweg aus ist am Ende des eingeschossigen neuen
Funktionstraktes auch noch die kleine, als Leichenhaus benutzte Kapelle
zu sehen (Abb. 3). Bereits recht früh waren das Wasch- und Desinfektionshaus
und der Kohlenschuppen abgerissen worden. 1989 mußte auch
das Hauptgebäude des Militärhospitals und das Absonderungshaus dem
jetzigen Krankenhausneubau weichen. In dem großen sogenannten Blockgebäude
(Abb. 4) gab es insgesamt 45 Betten, und zwar 18 im Erdgeschoß,
24 im Obergeschoß, zwei Betten für Gehilfen und ein Offiziersbett. Sechs
weitere Betten standen in dem südöstlich gelegenen kleineren Absonderungshaus
(Infektionsbau) zur Verfügung.

Die Bauten waren im sogenannten Übergangsstil errichtet worden, aus
rotem Sandstein im Kellergeschoß und einem gelbgrauen Sandstein im
Erd- und Obergeschoß. Für die Beleuchtung der Räume dienten Gaslampen
, geheizt wurden die einzelnen Zimmer mit weißen Porzellanöfen,
lediglich der Operationssaal hatte eine Luftheizung vom darunterliegenden
Kellergeschoß aus. Die Beschreibungen des Dr. Boeckler über die einzelnen
Bauten mit der Raumaufteilung und Nutzung, den Versorgungsund
Entsorgungsleitungen, den Lüftungs- und Heizungsmöglichkeiten sind
ausführlich und recht gut detailliert. Angefügt sind die Grundrisse als sogenannte
Belegungspläne (Abb. 5 und 6) und mehrere, leider zum Teil beschädigte
Fotografien der Gesamtanlage und einzelner Gebäude aus dem
Jahre 1902 (Abb. 1-4 und 7).

Erst 10 Jahre nach dem Bau des Garnisonslazarettes folgte in enger räumlicher
Nachbarschaft der von der Bevölkerung sehnlich erwartete Neubau
des Städtischen Krankenhauses. Wegen Unpäßlichkeit des Großherzogs
fand in Anwesenheit der Großherzogin Luise im Oktober 1912 die feierliche
Einweihung statt. Das neue Haus mit 103 Betten hatte 723 000 Mark
gekostet.

Nach dem 1. Weltkrieg übernahm die Stadt Gelände und Gebäude des ehemals
preußischen Lazaretts und integrierte sie in das Städtische Krankenhaus
. Das Absonderungsgebäude wurde Isolierstation für Tuberkulosekranke
, im ehemaligen Verwaltungsgebäude entstanden Wohnräume,
während in dem Hauptgebäude im Erdgeschoß eine Entbindungsstation
eingerichtet wurde und das Obergeschoß Augenkranken vorbehalten war.
Über die weitere Geschichte des Haupthauses, des sogenannten Krankenblockgebäudes
und des Verwaltungsgebäudes sind leider keine Unterlagen
mehr zu finden, und die mündlichen Überlieferungen sind lückenhaft. Die

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