Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 104
(PDF, 127 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0104
Augenärzte ihre Praxis noch in der Stadt und betreuten die Patienten als
Belegärzte. Mit der Berufung von Prof. Dr. Pape wurde 1971 eine sogenannte
hauptamtliche Augenabteilung mit 54 Betten im Rahmen des
zukünftigen Schwerpunktkrankenhauses Offenburg geschaffen. Die bisher
vorwiegend auf die langwierige konservative Behandlung ausgerichtete
Abteilung wurde zur modernen, chirurgisch orientierten Augenklinik.
Dazu waren an dem Gebäude nochmals erhebliche Umbaumaßnahmen
nötig, die leider dem äußeren Gesamteindruck nicht zugute kamen. Den in
den 80er Jahren rasch ansteigenden Patientenzahlen mit wachsenden
Ansprüchen konnte das Gebäude mit seinen großen Krankensälen und
schlechten hygienischen Verhältnissen immer weniger genügen. Notwendige
Umbaumaßnahmen waren nicht mehr zu vertreten, plante doch der
Ortenaukreis nach der Übernahme des Offenburger Städtischen Krankenhauses
im Jahr 1977 schon einen großen Neubau. 1989 mußte das Hauptgebäude
des ehemaligen preußischen Garnisonslazarettes dem letzten Neubauabschnitt
des Kreiskrankenhauses weichen. Mit nicht allzu großer, aber
doch leichter Wehmut verfolgte das Personal der Augenklinik den Abriß
„ihres" Hauses.

1902 konnte sicher niemand voraussehen, daß die vom preußischen
Kriegsministerium geplanten und nur wenige Jahre militärisch genutzten
Gebäude viele Jahrzehnte recht friedlichen Zwecken dienen würden. Frauen
brachten dort ihre Kinder zur Welt, Augenkranke wurden operiert, und
noch heute werden nieren- und hochdruckkranke Patienten im ehemaligen
Verwaltungsgebäude betreut. Durch häufige Renovierungen, durch Um-
und Anbauten wurden die Häuser den neuen Anforderungen angepaßt. Sie
wurden dadurch zweckmäßiger, aber sicher nicht schöner, wie der Vergleich
mit den alten Fotos zeigt. Wirtschafts- und Baufachleute fürchteten,
daß eine Modernisierung und weitere Nutzung des Hauptgebäudes und des
Absonderungshauses wesentlich höhere Kosten verursachen würden als
ein Neubau. Mit dem Abriß der beiden Häuser verschwand ein junges und
nicht allzu bedeutsames, aber doch kleines Stückchen Offenburger
Geschichte.

Geblieben ist das kaum noch als Bau der Jahrhundertwende zu erkennende
frühere Verwaltungsgebäude und „stilrein" das kapellenähnliche frühere
Leichenhaus. Beide Bauten werden wohl noch ihren 100. Geburtstag erleben
.

Fotos: Dr. Boeckler, Oberstabs- und Regimentsarzt, Infanterieregiment Nr. 170:
Aufrahmen aus dem Jahr 1902

104


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0104