Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 117
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Dieser Neu- und Nachbau mit handbeschlagenen Holzteilen und handgespaltenen
Tannenholz-Schindeln war am „Reesehanselhof' in Hofsgrund
orientiert, der um 1680 erbaut, danach aber mehrfach verändert wurde.
Diesen Hof beherrschten ein allseits abgewalmtes und mit Schindeln gedecktes
Dach, der Eingang an der Schmalseite, der „Brunnenschopf' als
Zugang zu Futtergang und Stall sowie eine Dachkonstruktion mit einer Mischung
von Firstsäulen im Wirtschaftsbereich und liegendem Dachstuhl
über dem Wohnbereich.

Das Schindeldach, am Hang tief heruntergezogen, sowie die mittelgroßen
Ausmaße des Hauses charakterisieren den rauhen Lebensraum der kargen
Berglandschaft, in der nur Viehzucht und der Nebenerwerb als Holzarbeiter
und im Bergbau möglich waren. Nebengebäude fehlen; die Hausgärten
sind klein und bescheiden.

Das Verbreitungsgebiet des „Schauinslandhauses'* zieht sich vom oberen
Wiesental im Süden über das Münstertal hinweg bis in das obere Dreisamtal
im Norden bei Oberried hin.

Zur Innenausstattung der Häuser im Museum

Nach H. Schilli war für den Wiederaufbau des Hauses im Museum der anhand
bautechnischer Merkmale abzulesende erste Bauzustand ausschlaggebend
. Der Inneneinrichtung dieser Häuser im Museum lag eine vergleichbare
Zielsetzung zugrunde: Vergangenes Schwarzwälder Bauem-
Wohnen und -Arbeiten idealtypisch und beispielhaft zu vermitteln. Es galt
„dem Menschen von heute, der dem Heimat- und Volkstum ablehnenden
Zeitgeist wehrlos ausgeliefert ist, ein Stück Schwarzwälder Kulturlandschaft
mit ihrem Bauernleben in voller Eigenart zu zeigen".8 Für die Innenausstattung
der Häuser im Museum bedeutete dies: „Die innere Ausstattung
aller Schwarzwaldhäuser ist gleich. Sie spiegelt die einfache und
doch geformte Lebenshaltung wider'*.9 In diesem Zusammenhang ist die
Einrichtung sämtlicher Hofgebäude zu sehen. Dabei werden Ordnung, gemeinschaftliches
Wohnen, Arbeiten und Leben sowie karge Einrichtung zu
Symbolträgern verselbständigt.

Die in dieser Art im Gutacher Museum aufgebauten und ausgestatteten
Hofgebäude stellen mit ihren Nebengebäuden sowie mit vielen weiteren
Kleindenkmalen (Bildstöcke, Wegkreuz, Grenzsteine) und technischen Gebäuden
(Kohlenmeiler, Sägen, Hammerschmiede und Ölmühle) die Lebenswelt
der Menschen im gebirgigen Anteil des Schwarzwaldes vom Sü-

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