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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 149
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1590 einen Bogen auf den möglichen Vorgänger Theiß Moser. Dazwischen
aber muß ein Martin Schuhmacher aus Hornberg den Hof besessen haben.
Er ist für das Jahr 165443 besitzgeschichtlich zwischen Theiß Moser und
Georg Wälde bezeugt. Er war zugleich Lehensträger des Hofes oberhalb44
und des Hofguts am Turm, der späteren Gaststätte „Sonne"45. Als gewesener
Stabsvogt von Gutach ist dieser Martin Schuhmacher zusammen mit
seiner Gattin Barbara im Spendenbuch der Gutacher Heiligenpflege46 mit
einer Brotspende für Arme bezeugt. Schließlich „starb der achtbare Herr
Martin Schuhmacher, Vogt und Wirth zum Turm" am 4. 1. 1676 in Hornberg
, „nachdem derselbe zwei Jahre zuvor von einem Roß gefallen, darüber
in blindigkeit Haupts geraten und lange Zeit bettlägerig worden"47.
Sein Alter wurde mit 75 Jahren angegeben, so daß er etwa um 1600/1601
geboren sein dürfte.

Das Lagerbuch des Stabs Gutach aus dem Jahre 159048 verweist nicht nur
auf den damaligen Hofinhaber Theiß Moser, sondern auch auf einen Vorgänger
Peter Täscher. Dieser findet sich aber erst in einem Lagerbuch von
15 1 749. In einem Herdstätten-Verzeichnis50 des Amtes Hornberg 1525 und
in einem Einkommenverzeichnis der Hornberger Pfarrei 155151 sind die
Namen Michael und Conrad Tescher für Gutach aufgeführt, die wir mit
diesem Hof in Verbindung bringen dürfen. Schließlich sind uns für das 15.
Jahrhundert 1491 ein Henslin Täscher52, 1447 das Täschers Gut53, 1425
das Henn Täscher Gut54 und 1424 der Vogt Henns Täscher55 belegt, die
wir im Vergleich mit den oben gemachten Nennungen und deren Angaben
mit den Inhabern des Vogtsbauernhofs gleichsetzen können.

Hofgeschichte und Landesgeschichte

Ohne hier auf Einzelheiten eingehen zu können56, muß angemerkt werden,
daß diese urkundlichen Belege des 15. Jahrhunderts daraufhinweisen, daß
der Vogtsbauernhof zum Ausstattungsgut der Frühmesse auf dem Liebfrauen
-Altar in der Pfarrkirche Hornberg im Jahre 1447 gehörte. Er stammte
ursprünglich aus dem Besitz der Herren von Hornberg und gelangte als
Heiratsgut der Anna von Uesenberg in deren zweiten Ehe an Rainold von
Urslingen, von diesen an Franz von Bernbach und Mattis von Ow, die den
Hof der Frühmesse in Hornberg schenkten. Als deren Eigentum wurde der
Vogtsbauernhof in der reformatorischen Säkularisation in den Besitz der
Württemberger als Landesherren eingegliedert. Von daher ist die nach
1590 stets wiederkehrende Formulierung in den Lagerbüchern verständlich
: vogtbar der Herrschaft, Eigentum der Frühmesse, innegehabt und besessen
von dem Bauern.

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