Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 155
(PDF, 127 MB)
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II. Baubeschreibung

Berthold Breithaupt

Der Vogtsbauernhof, Ursprung des Schwarzwälder Freilichtmuseums, ist
der Typologie nach ein Gutacher1 bzw. ein Gutachtäler2 Haus. Es steht im
Unterlauf des Gutachtales, am Übergang der Talsohle zum Osthang, in
dessen Fallrichtung auch der First verläuft. Als Schwarzwaldhaus ist er ein
Eindachhof, der Mensch, Tier und Erntegut unter seinem mächtigen Dach
aufnimmt. Das ganze Haus ist aus Holz gebaut und in „Ständer-Bohlen-
Bauweise" abgezimmert.

Der Wohnraum liegt zur Talseite, ist drei Raum breit und zweigeschossig.
Bemerkenswert ist die fast symmetrische Gliederung der Stirnseite des
Hauses, die hervorgerufen wird durch die Mittellage der Küche mit ihrem
Steinkern, den Stuben, die zu beiden Seiten der Küche liegen, den beiden
„vorderen Gängen", die von den Stuben-Kammern („Stubenbühne"3) aus
betreten werden können, und dem mächtigen Halbwalm, dessen schräge
Flugsparren zu den Traufen des weit überhängenden Hauptdaches überleiten
.

Über dem Wohnteil ist die Bühne. Hinter dem Wohnteil, zur Bergseite hin,
befinden sich ebenerdig die Stallungen. Über diesen ist die Heubühne, die
bis unter das Dach offen ist, und nur durch die Tenne („s'Denn"), die auf
der Ebene der Garbenbühne liegt, überbrückt wird. Der Bauer kann mit
seinem Erntewagen über die Hocheinfahrt und die Tennbrücke durch die
Tenne auf die Bühne fahren.

1. Das Erdgeschoß

An der Längsseite führt die zweigeteilte Haustür ebenerdig in den Hausgang
, der quer zum First die ganze Hausbreite durchzieht. Links davon liegen
zur Talseite hin nebeneinander die „vordere" große Stube, die Küche
und die „hintere" kleinere Stube („s'Stüble").

Am Ende des Hausganges führt wieder eine zweigeteilte Tür ins Freie zum
Abort und zu den Schweineställen. Diese sind durch einen schmalen
Durchgang vom Haus getrennt und durch das an dieser Stelle tiefergezogene
Hauptdach überdacht. Außerdem sind durch diese Tür, geschützt
durch den großen Dachüberstand, der Hausbrunnen, das Milchhaus und die
Viehtränke zu erreichen. Rechts vom Hausgang liegen an den Außenwänden
zwei Kammern und dazwischen eine dritte, die „finstere Kammer", die

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