Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 162
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ken, den Sims- und Sturzbalken, eingesetzt sind. An der Stirnseite laufen
diese Balken über die ganze Breite der Stube, vom Hauseckständer bis
zum Ständer der Stuben-Küchenwand, durch.

Diese Sims- und Sturzbalken, welche innen mit dem abgeschrägten Eckständer
bündig sind, greifen an beiden Enden mit Zapfen in die Nuten der Ständer
ein. Diese breiten Balken springen zehn Zentimeter über die Hausflucht
vor und greifen seitlich mit einem Ohr noch 15 Zentimeter über die Ständer.
Der Simsbalken ist auch über die darunter liegende Bohle genutet. Um den
Sturzbalken in seiner Lage zu halten, sind an die Ständer, zwischen Sims-
und Sturzbalken, Backenhölzer von der gleichen Tiefe angesetzt.

Die Fensterfront liegt fünf Zentimeter vor der Hausflucht. Dadurch entsteht
innen ein breiter Sims, der sich über die ganze Stirnseite und die halbe
Längsseite der Stube erstreckt. In der Längswand wird der Fenstererker
durch einen Ständer begrenzt, der die weiterführende Bohlenwand in einer
Nut aufnimmt. Der Ständer ist über die untere Bohle geschlitzt, die in den
Simsbalken eingenutet ist, und endet oben im Geschoßriegel.

In diesen „alemannischen Fenstererker" sind an der Stirnseite fünf und an
der Längsseite zwei Fenster eingesetzt. Die Sprossenfenster sind mit einem
Schieber ausgestattet. Die Glasscheiben sind in die schwachen Fensterhölzer
eingenutet. Das ganze Fenster wird mit Holznägeln zusammengehalten
.

Die hintere, um 1928 umgebaute Stube, die Stubenbühne und die Kammer
rechts vom Hausgang sind mit maschinell gefertigten Stabbrettern ausgetäfelt
und mit Ölfarbe gestrichen. Auch hier ist ein „Stegenkasten" eingebaut
, der das „Stüble" und die darüberliegende „Stüblebühne" direkt
verbindet. In den Stuben, dem Hausgang und den Kammern liegen Bretterböden
.

Die zwei Geschoß hohe Küche, die zwischen den Stuben liegt, ist im Erdgeschoß
ummauert. An den Wänden zu den Stuben hin sind die Küchenherde
angebaut, von denen aus die „Kunst", ein Nebenofen, mitgeheizt wird. Auch
die großen Kachelöfen werden von der Küche aus geheizt. Die Wand zum
Hausgang hin ist mit Riegelwerk aufgebaut. Die Küche hat einen Sandsteinplattenboden
, der 20 Zentimeter tiefer liegt als der Hausgangboden. Vielleicht
ist der Küchenboden tiefer gelegt worden, um für die Sparherde einen
besseren Abzug des Rauches durch die „Kunst" zu erreichen.

Dieser Umbau im Küchenbereich war ein negativer Eingriff in das Haus-
gefüge. Es fehlt der Fußriegel der Stirnwand, und eine Längsverbindung in

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