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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 211
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Die erste vollneolithische Kultur war die der Bandkeramik5, der weiteren
Kulturen folgten, von denen zwischenzeitlich auch einige in der südlichen
Ortenau nachgewiesen sind.

Eine verstärkte Besiedlung der südlichen Ortenau erfolgte in den Metallzeitaltern
der Bronze- und Eisenzeit. Da der Übergang von einer Epoche
oder Kultur zur anderen nicht abrupt erfolgte, sind in den Metallzeitaltern
auch noch Steinwerkzeuge aus Silex und Felsgestein sowie in der Eisenzeit
Bronze in Gebrauch6.

Die Fundstellen von Nonnenweier - wie in der gesamten südlichen Ortenau
- zeigen eine starke Zunahme der Besiedlung in der Hallstatt- und Late-
nezeit, die im Sprachgebrauch mit Kelten gleichgesetzt werden.

Bei den Kelten7 handelte es sich nicht um ein einheitliches Staatengebilde
unter einer Herrschaft - vergleichbar den Römern - sondern um eine Gemeinschaft
in Sprache, Kultur, Handwerk und Gewerbe. Die Gesellschaftsordnung
unterschied zwischen einer reichen Adelsschicht und einfachen
Kriegern, Bauern und Handwerkern.

Die Unterkünfte bestanden zumeist aus einfachen Holzgebäuden, wobei
sich die herrschende Adelsschicht - im Laufe der Zeit - auf befestigte
Höhensiedlungen (Oppida)8 zurückzog.

Die Funde zeigen eine Spezialisierung der Handwerker (Keramik, Metall,
Stoff), die es zu hohem handwerklichem Können brachten.

Archäologische Zeugnisse stammen sowohl aus Siedlungen9 wie auch aus
Gräbern10, die aufgrund ihrer Beigaben besonders interessante Funde bargen
. Den Toten wurde alles mitgegeben, was sie für die Reise ins Jenseits
benötigten. Neben Speisen und Getränken in Gefäßen sowie sonstigen
Hausrat wurden beim Adel auch Kennzeichen seines sozialen Standes, wie
Waffen, Schmuck, Zaumzeug für Pferde, ja sogar vierrädrige Wagen mitgegeben
. Adlige Tote wurden zumeist in einer Grabkammer aus Holz bestattet
, über die ein Hügel aufgeschüttet wurde. In der Latenezeit hörte der
Brauch, Grabhügel zu errichten, auf.

Funde

Neolithikum11 und Einzelfunde

Den bei weitem größten Fundkomplex nehmen Silexartefakte mit bisher
ca. 100 Einzelfunden ein. Sie bestehen zumeist aus Jaspis2 oder Hornstein.
Neben Abschlägen, Restkörpern (Nuklei)2 und Silexartefakten ohne er-

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