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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 305
(PDF, 127 MB)
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Wölfen,2 trägt den lateinischen Namen „Silva Martiana". Im „Möns Vosa-
gus" sind unsere Vogesen bereits zu erkennen. „Die Mos" östlich von Offenburg
hieß bei Speckel schon so. Die noch nicht genordete Karte - Westen
ist „oben" - ist wegen ihrer Fülle an Informationen über die „Regio"
eine wahre Fundgrube für den an der Geschichte Interessierten.

Auf dem Impressum des Kartenblattes liest man: „Elsaß ist das schönste
thall in Germania, seiner Fruchtbarkeit und Wohnungen halben, Es hat et-
lich weldt von Castanien, Mandeln und Nüssen (Anm. des Verf.: das 16.
Jahrhundert war besonders warm). Die Landschaften gehören dem hochlöblichen
Haus von Österreich, Bischoff von Straßburg, Markgraff von Baden
und andern graffen und Herrn zu sampt etlichen Reichsstetten."3

Was an den regionalen Besitzverhältnissen war für Speckel „der Rede
wert"?

1. Die Herrschaftsgebiete der Habsburger Erzherzöge aus Vorderöster-
reich,

2. die des Straßburger Bischofs,

3. die im Oberrheingebiet verstreut liegenden Territorien des badischen
Markgrafen,

4. die Besitzungen kleinerer Grafen, z. B. derer von Geroldseck und

5. die Reichsstädte.

Reichsstadt

Daß Stadt nicht gleich Stadt war, geht aus dem Text klar hervor. An Freiburg
, Breisach, Endingen, Kenzingen oder Baden-Baden hat Speckel bei
dieser Aufzählung nicht gedacht.

Über gewöhnliche Städte hatte irgendein Landesherr das Sagen. Die Städte
, die er meint, erkennt man auf seiner Landkarte sofort. Neben dem Ortsnamen
erscheint deutlich ein ovaler Wappenschild mit dem Reichsadler.

Während die Elsässer Seite mit Muhlhouse, Münster, Türkheim, Colmar,
Kaisersberg, Ammerswihr, Schlettstadt, Oberehenheim, Roßheim, natürlich
Straßburg, Hagenau, Weißenburg und Landau auf 13 Reichsstädte
kommt, findet man auf dem entsprechenden rechtsrheinischen Kartenteil
genau drei: jede davon ist in besonderer Weise berühmt geworden, eine
hielt sogar bis 1806 einen Dauerrekord im ersten deutschen Reich.

Man stelle sich das vor: Neben den mächtigen Reichsstädten Köln, Frankfurt
, Straßburg oder Nürnberg entsandte die stets kleinste im gesamten

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