Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 346
(PDF, 127 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0346
Zur regionalen Aufwertung Hornbergs kam die Bedeutung als Bindeglied
zwischen den württembergischen Stammlanden und dem Besitz im Elsaß
und von Mömpelgard (heute Montbeliard). Bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts
hatten sich in der Stadt Hornberg und in den „Stäben" (= Dorfgemeinden
) Verwaltungs- und Wirtschaftsstrukturen ergeben, die bis ins 19.
Jahrhundert hinein nicht nur Auswirkungen, sondern Gültigkeit hatten. Sie
finden ihren Niederschlag in den seit 1491 angelegten und fortgeschriebenen
Steuer- und Lagerbüchern, in einer Vielzahl von Verordnungen, die alle
Bereiche des Lebens in Stadt und Amt betrafen und Rechte und Pflichten
der Stadtbürger und Bewohner der Stäbe festlegten.

Das wirtschaftliche Leben in Hornberg war seit der Gründung (um 1100)
durch die Herren von (Alt-)Hornberg geprägt von den Aufgaben, welche die
Handelsstraße mit sich brachte. Da waren Vorspann- und Verpflegungsdienste
zu leisten, Pferde und Fuhrwerke galt es zu betreuen, für Ubernachtungs-
gelegenheit und Geleit für eine gefahrlose Passage zu sorgen. Aus verschiedenen
Gründen ließ der Handelsverkehr schon in der späten Zeit der Herren
von Hornberg nach und ging unter den Württembergern zunächst weiter
zurück. In dieser Situation war es nun günstig, daß mit der Zugehörigkeit zu
einem größeren Land sich neue Möglichkeiten auftaten. Einerseits war das
Umland größer geworden, das einen direkten Bezug zur Stadt Homberg hatte
, andererseits flössen aus der Grafschaft, dem späteren Herzogtum Württemberg
, neue Ideen ein, die in der Stadt mit der Zeit Handwerker und
Händler hervorbrachten, die sich am Bedarf und den vorhandenen Möglichkeiten
orientierten. So entwickelten sich beispielsweise Gerbereien und Färbereien
, Betriebe, die viel Wasser brauchten; auch zum Betreiben von Mahl-,
Schleif-, Öl-, Loh- und Stampfmühlen benötigte man die Wasserkraft.

Ein kleiner Streifzug durch Hornberg um die Wende vom 15. zum 16.
Jahrhundert macht deutlich, daß die erwähnten Handwerksbetriebe erst
später entstanden. Um 1500 war Hornberg ein bescheidenes Städtchen,
dessen Bewohner in aller Regel Ackerbürger waren, meist auch wenig
Vieh besaßen und sich nur in ihrem Status als Stadtbürger mit mehr Rechten
als die benachbarten Landbewohner von diesen unterschieden. Aus
dem Abgabenbuch von 15171 erfährt man zunächst etwas über den Eigenbesitz
des Landesherren - damals Herzog Ulrich -, dem Wald und Wildfeld
am Leutenberg bis an das Speckslehen und den Schwanenbach hinauf
gehört; ferner Wald und Wildfeld am Galgenbühl sowie Feld und Wald zu
den Schlössern gehörig, vom „Rebacker neben dem undern Schloß" bis
„uf die Ecken (= Höhenzug als Grenzlinie) der Lehenschaften" (= der angrenzenden
Bauerngüter). Schließlich gehört das Wasser, genannt die
Gutach, dem Landesherrn, sie „fahet an ob dem Spitzenstein und get hinuf
bis an Steinbiß" . . . und „das Woffenbechlin".

346


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0346