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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 413
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Wald. Dort hatten die Ulmer, um ihr Feld (Hagenroth usw.) zu schützen,
nördlich der Wachholderbrücke einen Damm gebaut. In Lichtenau standen
schon die Gärten und die Keller unter Wasser und es wäre noch schlimmer
gekommen, wenn dieser Damm nicht gebrochen wäre. Dafür strömte das
Wasser jetzt ungehemmt nach Norden auf Schwarzach zu, wo in den tief
gelegenen Ortsteilen das Wasser bis zu den Fenstern stand. Durch intensives
Bemühen der Wacht auf den Rheindämmen konnte deren Durchbruch
verhütet werden.

Es war in allen Gemarkungen üblich, daß in Anpassung an die Natur die
tiefer gelegenen Teile als Wiesen genutzt wurden. Das war auch in Lichtenau
der Fall (Stockmatten, Engelmatten, Krapfhurst, Gemeiner Wald,
Daubenau usw.). Die Wiesen wurden auch bei kleineren Hochwassern
überschwemmt, was in gewissem Umfang sogar erwünscht war. Fatal
wirkten diese Hochwasser nur, wenn sie in die Heuernte Fielen. So kam im
Herbst 1821 ein Hochwasser auf, „das die Öhmdhaufen forttrug." Manche
Leute retteten das Heu und trugen es auf hoch gelegene Felder.

Gefährdungen der Kulturpflanzen durch tierische und pflanzliche Schädlinge.

Eine Kulturpflanze auf den Äckern ist kein isolierter Bestandteil der Natur.
Viele Lebewesen in ihrer Nachbarschaft warten nur darauf, auf Kosten ihrer
Existenz das eigene Leben zu fristen. Beginnen wir mit den tierischen
Konkurrenten, sprich Schädlingen. Unter den Säugetieren haben wir nur
einen Vertreter, nämlich die Maus.

Die Mäuseplage

Was berichtet der Chronist Pfarrer Schoch für das Jahrzehnt 1821-1830
dazu?

1821: „Eine große Plage zeigte sich nun auf den Feldern, nämlich eine außerordentliche
Menge von Mäusen von allen Farben. Ganze Kleeäcker wurden von ihnen
schon im Herbst gefressen, so daß man zweifelt, etwas Klee von denselben zu
ernten. Besonders zeigten sie sich auf hohen, mergeligen (Löß!) Feldern. Doch
war die Frucht (Getreide) von ihnen verschont geblieben."

1822: „ ... wozu auch noch der verderbliche Mäusefraß kam, welches Ungeziefer
auch schon die grünen Halme (des Getreides) in großen Mengen abnagte wahrscheinlich
der Feuchtigkeit wegen, um den Durst zu stillen, denn Kömer hatten

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