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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 414
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die Halme noch keine, und so stellte sich die Frucht auf den Äckern so dünn, daß
man von 4, 5, 6 Äckern kaum einen Wagen voll Garben ... wegführen konnte."

Gerste und Hafer litten genau so. Nur die gute Kartoffelernte verhinderte
eine Hungerkrise. Auch Klee und Gras wurde durch die Mäuse stark heimgesucht
. Ursachen der starken Mäusevermehrung waren:

l. Der milde Winter 1821/22. 2. Die ungeheuere Fruchtbarkeit. Man fand
mehrfach Nester mit 10-13 Jungen.

„ ... alle menschliche Mühe, Witz und Verstand (waren) zur Vertilgung nicht zureichend
. Wenn nicht die Vorsehung die Vertilgung dieses Ungeziefers besorget,
so haben wir furchtbare Aussichten."

Nach einer Pause von zwei Jahren (1823, 1824) machten sich 1825 die
Mäuse wieder bemerkbar:

„Die Mäuse vermehrten sich sehr und richteten auf manchen Feldern Schaden an."

1826: Durch das trockene Vorjahr und den milden Winter begünstigt,
machten sich die Mäuse wieder stärker bemerkbar, besonders im Gemeinen
Wald (Fünfheimburgerwald), „wo sie ganze Felder fast völlig abfraßen
", worauf das Unkraut verstärkt wachsen konnte.
Drei Jahre später machten die Mäuse wieder einen Generalangriff auf die
meisten Feldfrüchte:

„ ... Frucht, Klee und Grundbirn litten sehr stark durch die erstaunliche Menge
von Feldmäusen, welche sich auf den Feldern zeigte. ... Alles starke und viele Regenwetter
und Wasser im Herbst schadete den Mäusen nicht."

Auch Welschkoni, Bohnen und Stoppelrüben wurden von ihnen gefressen.
Nur die Kartoffelernte auf den hohen, trockeneren Äckern konnte das
Schlimmste verhindern. Das giftige Kraut der Kartoffel schützte es vor den
Mäusen, einen Schutz, den die Knolle leider nicht hatte.

1830: In diesem Jahr trat kein Mäusefraß auf. Doch gab es durch die
Freßschäden des Vorjahrs nur wenig Klee. Einen Ausgleich beim Pferdefutter
bot die reichliche Ernte der Saubohnen.

Schaden durch Insekten

Beginnen wir mit den Berichten über die Schäden durch die Insektenlarven
(Engerlinge, Obstmaden, Raupen):

1761 beobachtete man beim Getreide eine Notreife, weil die Engerlinge
die Wurzeln abfraßen. Im Jahre 1767 galt der Angriff der Maikäferlarven

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