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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 432
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te er einige Stunden in der Schule. In einem Bericht der Offenburger Armenkommission
heißt es: „Wir haben beyläufig 100 erwachsene Arme,
welche Unterstützungen erhalten, denen man jetzt im Winter nichts abbrechen
kann, wir wollen 20 hiervon als ganz arbeitsunfähig annehmen". Die
übrigen 80 könnten bei täglich vier Stunden Arbeit 2000 Gulden pro Jahr
einbringen.

1837 erließ die Stadt Offenburg schließlich eine Armenordnung.

2. Quellen zur Armengeschichte

Der Bestand an lokalen Archivquellen zur Armutsgeschichte fällt sehr
unterschiedlich aus. Die städtische Armutsgeschichte ist, im Gegensatz zur
recht spärlichen dörflichen Überlieferung, gut dokumentiert.
In den Dorfarchiven bietet das Rechnungswerk Einblicke in Art und Umfang
der komunalen Armenunterstützung (vor allem die Rechnungsbelege
). In den Gemeinderatsprotokollen finden wir die Anträge auf Unterstützung
der Ortsarmen festgehalten. Erwähnenswert sind außerdem die seit
Anfang des vorigen Jahrhunderts überlieferten Rechnungen der Ortsarmenfonds
, teilweise auch Protokolle sowie die Aktenfaszikel der Rubrik
„Armenwesen" des Külby-Aktenplans. Dieselbe Rubrik findet man im
übrigen auch im Beh'schen Aktenplan der katholischen Pfarrarchive. Letztere
verbergen oftmals wesentlich interessanteres Material als die Gemeindearchive
. Hauptquellen dabei sind die Rechnungs- und Protokollbände
der kirchlichen Fonds.

Kirchenrechnungen

Die Säulen der traditionellen Armenversorgung (in katholischen Ortschaften
) lasteten auf der Bereitschaft zur Mildtätigkeit der Gläubigen, die den
Armen ein kleines, aber regelmäßig wiederkehrendes Almosen stifteten.
Das jährliche Almosen brachte die Kirche aus den Zinseinnahmen auf. Das
eigentliche Stiftungskapital verlieh der Kirchenpfleger unverzüglich an
Dritte als verzinstes Darlehen weiter. Dies geschah häufig in Form eines
„Jahresgedächtnisses29".

Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts verfügten die Fonds, deren Rechnungen
im Stadtarchiv Offenburg aufbewahrt werden, über folgendes
Kapital:

432


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