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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 463
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Hier nun setzten auch die Bemühungen der Katholiken in Diersburg um
die pfarrliche Unabhängigkeit ein. Bis vor wenigen Jahren herrschte in
dieser Frage noch völlige Unkenntnis, bis am 25. 10. 1985 Hugo
Schneider2 mich darauf aufmerksam machte, daß im Inventarverzeichnis
des Archivs der Stadt Achern sich eine Anzahl von Akten befänden, die
sich auf Diersburg beziehen. Ich wandte mich an die Stadtverwaltung
Achern und bat um Aufklärung. Die Antwort bestätigte die Angaben
Schneiders. Achern übergab die Akten dankenswerterweise der Gemeinde
Hohberg, und nun lagern sie im Archiv des Gemeindeteils Diersburg. Die
Auswertung dieser Akten ließ nun erkennen, daß die Katholiken in
Diersburg etwa gleichzeitig mit den Protestanten schon an die pfarrliche
Selbständigkeit dachten.

Ein Aktenstück von 1782 enthält den allerersten Versuch der Diersburger
Katholiken. Das Schreiben (nicht unterschrieben, aber wahrscheinlich
stammt es vom damaligen Senior Roeder) vom 29. 1. 1782 nimmt Bezug
auf eine Besprechung im vorausgegangenen Sommer mit dem Mahlberger
Oberamtmann von Blittersdorf, wo dieser geäußert haben soll: Es wäre
günstig, den Katholiken in Diersburg einen Gottesdienst am Ort zu ermöglichen
. Er sei der Meinung gewesen, daß Oberschopfheim als Ersatz für
das bisher von Diersburg Geleistete - teils für den Verzicht auf die Kirche
und teils als Ausgleich der Leistungen - „ein Erkleckliches zur Erbauung
einer Kirche in Diersburg beitragen müßte". Der Markgraf von Baden sei
geneigt, dafür zu sorgen, daß ein katholischer Pfarrer besoldet würde,
wenn die Gemeinde Diersburg ihm Wohnung gäbe und - da er auch die
Schule halten müsse - , zu seinem Unterhalt soviel beitrage , als sie bisher
nach Oberschopfheim geleistet hätten. Es folgt dann eine Schilderung der
Verhältnisse Evangelische/Katholische zu Oberschopfheim und dann der
Antrag (wohl vom Senior): „ ... es dürfte Herrn Markgrafen nicht schwer
fallen, das Gotteshaus zu Schuttern als Lehensherren in beiden Bännen und
Besitzer der Gefälle der Leutkirche dahin zu vermögen, daß dasselbe statt
eines zwei Geistliche in Oberschopfheim halte, wovon der eine an allen
Sonn- und Feiertagen den Gottesdienst in Diersburg halte und im übrigen
die hiesigen Katholischen wie bisher von dem Pfarrer in Oberschopfheim
versehen werden. Wir müssen diesen Vorschlag tun, weil wir nicht sehen,
wie es möglich ist, daß unsere Gemeinde einem katholischen Pfarrer eine
geziemende Wohnung verschaffe, wogegen dem Gotteshaus Schuttern keine
merkliche Last zugehet, wenn dasselbe statt eines zwei seiner Geistlichen
in dem ohnehin geräumigen Pfarrhaus in Oberschopfheim unterhalten
muß".

Im Zusammenhang damit liegt eine weitere Stellungnahme vor, wahrscheinlich
wiederum vom Senior, die folgende Vorschläge macht:

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