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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 469
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in Oberschopfheim in Frohn abzuholen, aber nur zu den allgemeinen Gottesdiensten
. Wer ihn sonst braucht (z. B. Beerdigung, Taufe, Versehgang usw.), muß ihn
selber fahren.

Da Vitus Burg das Simultaneum abgelehnt hat, fiel dieser Gedanke unter
den Tisch. Daher stellten die Katholiken an die politische Gemeinde den
Antrag am 1. 10. 1829 zum Bau einer eigenen katholischen Kirche. 1830
wurde der Bauauftrag erteilt, 1831 war die katholische Kirche fertig, allerdings
war sie nur halb so groß wie heute.

Von 1831 bis 1864 war die Kirche in Diersburg Filialkirche von Oberschopfheim
und wurde von einem Vikar betreut. Eigene Pfarrei konnte
Diersburg erst werden, wenn das Kapital zu einem eigenen Kirchenfonds
vorhanden war. Um das zu erreichen, ging der damalige Senior der Roe-
derschen Familie einen eigenartigen Weg.

1827 starb der damalige Pfarrer in Hofweier, Dr. Philipp Josef Brunner, der
gleichzeitig Ministerialrat in der Kirchensektion in Karlsruhe war. Diese
Gelegenheit benutzte der Senior der Roeder und frug in Karlsruhe an, ob
es möglich sei, den Pfarrer in Hofweier mit einer jährlichen Abgabe zu belasten
zugunsten der Katholiken in Diersburg - die Roeder waren ja die
Patronatsherren in Hofweier. Man einigte sich darauf, daß der Pfarrer in
Hofweier jährlich 150 fl nach Diersburg zu opfern habe. Diese Auflage
blieb bis in die 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts bestehen und damit
wurde der nötigte Kirchenfonds in Diersburg angesammelt. 1863 war damit
ein Kapital von 9016 fl geschaffen.

So war die Zeit gekommen, daß man in Diersburg eine eigene Pfarrei
schaffen konnte. 1864 war mit der Errichtung der Pfarrei Diersburg jede
Verbindung mit Oberschopfheim abgebrochen. Das alte Kirchspiel hatte
ausgespielt.

Anmerkungen:

1 Vgl. hierzu: Dr. Josef und Michael Bayer, Diersburg im Wandel der Geschichte, Offenburg
1984, S. 40-42.

2 Der frühere Redakteur der „Ottenau".

3 Durch den Vertrag vom 20. 4. 1786 zwischen den beiden Gemeinden wurde die gemeinschaftliche
Verwaltung der Güter aufgehoben. Die den Gemeinden teils durch gütliche
Einigung, teils durch das Los zugefallenen Güter wurden dem Gemeindeeigentum
der jeweiligen Gemeinde zugeführt. Siehe „Diersburg im Wandel der Geschichte"
S. 81.

4 Vitus Burg, geb. 27. 8. 1786 in Offenburg, 1809 Pfarrer in Kappel a. Rh., bischöflicher
Kommissar im Auftrag Wessenbergs für die ehemals rechtsrheinischen Gebiete des

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