http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0515
Die Ottenheimer Michaelskirche
Ein Streifzug durch die wechselvolle Geschichte
des ältesten Bauwerkes der Gemeinde
Martin Frenk
Wer heute auf die Ottenheimer evangelische Michaelskirche zugeht oder
sich in ihr zu einem stillen Gebet zurückzieht, der ahnt nicht, welch wechselvolle
Geschichte sich in- und außerhalb dieses Mauerwerkes in den
zurückliegenden annähernd sieben Jahrhunderten zugetragen hat. Denn
diese Kirche hat als das älteste Bauwerk der Gemeinde eine mehr als bewegte
Vergangenheit hinter sich. Zahlreich waren die Kriege, die Hände-
leien und Streitereien, aber auch politische Wirren und Prozesse, die keineswegs
spurlos an dem Gotteshaus vorübergegangen sind. Aber dennoch
trotzte sie bis kurz vor dem Ende des 2. Weltkrieges allen Gefahren. Als
jedoch am 12. Februar 1945 der 54 Meter hohe, nadelspitze Turmhelm der
damaligen Simultankirche durch alliierte Granaten in Brand geschossen
wurde und vier Stunden später als „hellodernde Fackel" brennend in das
Kirchenschiff stürzte, war damit nicht nur eine Kirche mit wertvollen
barocken Fresken, sondern auch eines der markantesten Wahrzeichen im
Ried zerstört.
Blick vom Friedhof auf das Dorf Ottenheim vor 1945
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