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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 526
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tes Netzgewölbe mit trocken profilierten Rippen ohne Konsolen und einem
unverzierten Schlußstein eingebaut. Dadurch zielte die Längsachse des
Gotteshauses auf den Chor, als Altarraum für die katholischen Gläubigen
der wichtige Teil der Kirche, der beim Gottesdienst im Blickpunkt der
Gläubigen steht. Das Kirchenschiff erhielt eine schöne barocke Ausgestaltung
. Hierzu gehörte ein Spiegelgewölbe mit einschneidenden Kappen.
Die Decke des Kirchenschiffes schmückte Johann Anton Morath35 1771
mit in den Stuck gemalten dekorativen Fresken aus.36 Das Hauptdeckengemälde
zeigte die Verherrlichung des kurz zuvor seliggesprochenen
Markgrafen Bernhard von Baden37 und dessen Aufnahme in den Himmel.
Die Kirche war darüber hinaus mit weiteren zehn Bildern ausgeschmückt,
die links und rechts des Hauptdeckengemäldes in den Kopfstücken der Pi-
laster angebracht waren. Diese Nebenbilder hatten mit ihren symbolischen
und historischen Darstellungen einen doppelten Charakter. Auf je einem
Bild war Clemens XIV., der Papst, der die Seligsprechung Bernhards vorgenommen
hatte, und Markgraf Georg August Felix, der Verwandte Bernhards
und Landesvater zur Zeit der Seligsprechung, zu sehen. Vier weitere
Bilder symbolisierten die Tugenden Bernhards, die er bis zu besonderer
Vollkommenheit pflegte: Die Reinheit des Herzens, die unbestechliche Gerechtigkeit
, die Liebe zu den Untergebenen und die Frömmigkeit. Schließlich
kündeten vier weitere Fresken von Wundern, die nach dem Tode Bernhards
von Baden bekannt geworden waren.38 Ansonsten war das gesamte
Kircheninnere mit einem weißen Verputz versehen, der in Kontrast zu dem
dunklen Holz des Kirchengestühls und der Beichtstühle an der Südseite
des Langhauses stand.

Der Taufstein, der mit Beschlägornamenten verziert war, wurde schon
1630 errichtet.39 Der im Chor bereits vor der Erweiterung der Kirche vorhandene
Hochaltar wurde 1765 eingebaut und von N. Tanisch aus Straßburg
bemalt.40 1772 wurden die beiden Seitenaltäre von Peter Zech aus
Schuttern geschnitzt, mit Gemälden von Johann Anton Morath versehen
und am 21. Mai 1772 benediziert.41 Die Kanzel wurde an der Nordseite
des Kirchenschiffes in dem damals üblichen Rocaillegeschmack angebaut.
Alle drei Altäre, die Kanzel und die Orgel wurden 1777 neu gefaßt und
von Johann Michael Schmadel vergoldet.42

Die Sakristei

Während die katholischen Pfarrer an der nördlichen Seite des Gotteshauses
eine eigene Sakristei besaßen, mußten die evangelischen „Kollegen" mit
einem Stuhl in der Kirche vorlieb nehmen. Daher forderte die evangelische
Kirchengemeinde immer wieder, an der Südseite der Kirche eine eigene

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