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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 528
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von den Mäusen zerfressen war, wurde es frisch beledert und mit einem
„Sarg" eingefaßt. Für diese Reparatur, die er innerhalb von zwei Monaten
erledigen mußte, wurde dem Rastatter Orgelbauer sechs Louisdor versprochen
. 1844 ist erneut von einer Orgelreparatur die Rede, nachdem der
lizenzierte Orgelbauer Alois Jörger aus Zähringen (Freiburg) festgestellt
hatte, daß die Orgel nicht richtig temporiert und das Pfeifenwerk keine
„gehörige Aussprache" hat. Für 50 Gulden wurde Jäger beauftragt, das
gesamte Pfeifenwerk auszuheben, von Staub und Unrat zu reinigen sowie
jedes Register besonders rein zu stimmen. Allerdings starb Jörger noch im
selben Jahr, so daß dem Orgelbauer Merklin aus Freiburg diese Arbeit
übertragen wurde.47

1933 wurde anläßlich der durchgeführten Kirchenrenovierung der Zustand
der Orgel wie folgt beschrieben: „Die Orgel befindet sich in einem ganz
verwahrlosten Zustand. Fast sämtliche Holzpfeifen und Holzteile sind
durch Wurmfraß zerstört, so daß ein harmonisches und klangreines Orgelspiel
unmöglich ist".48 Daher wurde die damals auf 150 bis 200 Jahre geschätzte
Orgel einer erneuten und umfassenden Renovation unterzogen. So
daß ihr wiederum eine „wertvolle künstlerische Intonation" bestätigt werden
konnte.49

Die Glocken

Insgesamt vier Bronzeglocken, die alle in der Straßburger Glockengießerei
von Matthäus Edel gegossen wurden, hingen einstmals als ehrwürdige
Zeugen längst entschwundener Tage in der Glockenstube des nadelspitzen
Kirchturms und begleiteten die Einwohner treu durch alle freudvollen und
leidvollen Zeiten.

Die älteste Glocke ist die 1729 gegossene „Dionysius-Glocke", die sich
heute zusammen mit der „Susanna-Glocke" und der 1988 erworbenen
„Theresien-Glocken" oben im katholischen Kirchturm befinden. Sie
schlägt den Ton „C" an, hat ein Gewicht von 320 kg und mißt beim größten
Außendurchmesser 73 cm. Die Glockenkrone zieren vier bärtige
Männergesichter, und im oberen Schriftkranz ist zu lesen: „Matthäus Edel
zu Straßburg gos mich 1729". Als Ornamente sind auf dem Glockenmantel
eine Kreuzigungsgruppe, ein Ganzkörperbild des Heiligen Dionysius und
der Name „Ottenheim" mit dem „Feuerstahl"50 dargestellt. Außerdem
schmückt ein kreuzförmiger Blätterkranz die Aufschrift: „Franciscus Clemens
Usterss, Theo Bace, Esed Et. APPR. PAROCHVS LOCI, Herr Mathias
Reckartd - Schultheis -, Andreas Spirtz und Georg Häs, Beide des
Gerichts".

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