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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 529
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Die 1988 von der katholischen Kirchengemeinde restaurierte „Susanna-
Glocke" ist die Zweitälteste Glocke, die bis 1942 in der Glockenstube der
ehemaligen Simultankirche hing. Sie schlägt den Ton „A" an, hat ein Gewicht
von 565 kg und mißt beim größten unteren Außendurchmesser 90
cm. „Matthäus Edel zu Straßburg gos mich 1750" steht auf dem oberen
Glockenrand. Als Verzierungen hat die Glocke ein Blumenband, eine
Kreuzigungsgruppe und die Darstellung der Susanna zum Zeitpunkt der
Versuchung. Auch auf dem Glockenmantel der Susanna-Glocke sind alle
maßgeblichen Stifter Ottenheims namentlich aufgeführt. Im einzelnen sind
dies: „D. Antonivs Wezel Rector AC PAROCHVS LOCI, Andreas Bass,
Schultheis, Mathias Wernet, Georg Glasser, Johannes Buhn, Johannes
Haitz, Anton Bentz, Johannes Heimburger, Alle des Gerichts, Davidt Mattheis
, Bürgermeister und Joseph Mattheis, Gerichtsbott".51

Am 13. Januar 1777 bittet die Gemeinde Ottenheim Markgraf Carl Friedrich
um die Erlaubnis, eine große Glocke beim Straßburger Glockengießer
Matthäus Edel in Auftrag geben zu dürfen. Dem wurde zugestimmt, so daß
bereits am 14. Juli 1777 ein entsprechender Vertrag geschlossen werden
konnte, der wiederum am 19. Juli durch den Markgrafen genehmigt
wurde.52 Diese Glocke war nach dem Kirchenpatron, dem Heiligen St.
Gallus, benannt. Sie war mit ihrem Gesamtgewicht von 17 Zentnern und
dem unteren Außendurchmesser von 115 Zentimetern mit Abstand die
größte Glocke, die im Kirchturm ihren Dienst verrichtete. Auch sie war
wie die Susanna- und die Dionysius-Glocke reich verziert. Genau wie bei
den beiden vorgenannten Glocken stand auch bei dieser Glocke auf dem
oberen Rand, von einem Blumenfries eingerahmt, „Matthäus Edel zu
Straßburg gos mich 1777". Darunter verzierte den Glockenmantel eine
Blumengirlande mit Quasten, eine Kreuzigungsgruppe und das Abbild des
Heiligen St. Gallus. Unter dem Abbild des Kirchenpatrons war „St. Gallvs,
PATR ECC" zu lesen.53

Von der kleinsten Glocke ist nur bekannt, daß die Gemeinde Ottenheim am
09. April 1791 dem Oberamt in Mahlberg mitteilte, daß die kleinste
Glocke gespalten und die eine Hälfte heruntergefallen sei. Gleichzeitig bittet
die Gemeinde, daß der Glockengießer Edel in Straßburg die defekte
Glocke in eine etwas größere umgießen solle. Markgraf Carl Friedrich erlaubte
mit Schreiben vom 05. Oktober 1791 dieses Vorhaben.54 Diese
Glocke, für deren Umgießen die Gemeinde 75 fl zahlen mußte, hatte ein
Gewicht von 134 kg. Im l. Weltkrieg mußte sie am 07. Juli 1917 gemeinsam
mit ihren beiden 1729 und 1750 gegossenen Schwestern abgegeben
werden.55 Während die „Dionysius-" und die „Susanna-Glocke" nach
Kriegsende und nach besonderen Bemühungen des damaligen katholischen
Pfarrers Julius Emil Krug wieder in den Glockenstuhl der Ottenheimer

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