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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 543
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Das Glockengeläute konnte bereits 1952 als Stahlgeläute von der Firma
Bochumer Verein gegossen und unter großen Opfern in den völlig neu
konstruierten Glockenstuhl eingebaut werden.79

So entstand durch die gelungene Verbindung von Gotik und Barock eine
einfache, aber schöne Dorfkirche, denn für kostbare Zier und schmückendes
Bildwerk war kein Geld vorhanden. Unwillkürlich wurde die Kirche
dadurch so gestaltet, daß die Verkündigung der frohen Botschaft das zentrale
Ereignis ist.

Im Weihegottesdienst am Sonntag, dem 16. Oktober 1949, in welchem der
damalige Landesbischof Dr. Bender den Weiheakt vornahm, erhielt die
Kirche den Namen „Michaelskirche".80 Dem Namen der Kirche entsprechend
, ist im spätgotischen Chorfenster hinter dem Altar in moderner
Glasmalerei „Michael im Kampf mit dem Drachen" zu sehen. Das Fenster
ist eine Stiftung des Lörracher Brauereibesitzers Friedrich Reitter und der
Familie Reitter vom Ottenheimer „Reitterhof'. Zu fürbittendem Gedenken
an die Gefallenen und Vermißten des Zweiten Weltkrieges ist die Glasmalerei
im mittleren Fenster der Südseite im Kirchenschiff gestaltet worden.
Das Fenster zeigt im oberen Feld den Engel, wie er die Seele des Sterbenden
mit seinem Mantel umhüllt, und die vier apokalyptischen Reiter. Die
Stifter dieses Fensters sind Frieda Häß und Lina Arndt. Der künstlerische
Entwurf beider Fenster stammt vom Heidelberger Kirchenrestaurator und
Glasmaler Harry Mc Lean.

Schlußbemerkungen

Mit dem Wiederaufbau der Kirche nach deren Zerstörung im Zweiten
Weltkrieg endet nunmehr der aufgezeichnete Weg durch die 700jährige
Ottenheimer Kirchengeschichte. Es bleibt zu hoffen, daß für den Leser
nunmehr viele Dinge des Dorfes deutlicher und faßbarer geworden sind.
Denn die Geschichte einer Kirche ist auch die Geschichte des Dorfes und
seiner Bewohner. Aber wenn sich im Laufe der Jahrhunderte seit der ersten
Erwähnung des Gotteshauses im Jahre 1326 gar vieles verändert hat, so
rufen noch immer Sonntag für Sonntag die Glocken die Gläubigen zum
Gottesdienst in die „einfache und bescheidene" Michaelskirche, in der bis
heute das Herz der Ottenheimer evangelischen Kirchengemeinde schlägt.
Denn im Zuge des Wiederaufbaus nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg
ist das Bauwerk erneut zu dem geworden, was seine Bestimmung
auch sein soll: Ein lichtes Gotteshaus für die Gemeinde und ein würdiger
Raum zur Feier des Heiligen Abendmahls.

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