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leiter der NSDAP, Karl Maier, auch dieses Amt übernahm.143 Nicht nur
mit den landwirtschaftlichen Fachleuten, die schon in der Weimarer Zeit
im Dienst waren, auch innerhalb der neuen regionalen Elite gab es in der
Konsolidierungsphase Auseinandersetzungen. So griff der Kreisleiter den
Kreisbauernführer und die anderen Mitglieder der Kreisbauernschaft
scharf an. Dieser Vorgang verdeutlicht den Stil der Auseinandersetzung innerhalb
der NSDAP und läßt erahnen, wie man mit politischen Gegnern
umsprang. Holl habe sich von der politischen Leitung der Partei entfernt
und gebe sich „mit ehemaligen politischen Gegnern und Parteigenossen,
für die die Revolution nicht nach ihrem Willen ausgegangen ist und heute
in Opposition stehen" ab. Gegen den Hauptabteilungsleiter I, „Pg. Bürgermeister
Moser", sei „schon etliche Monate ein Gaugerichtsverfahren anhängig
". Der Hauptabteilungsleiter II, Josef Garbrecht, sei „erstens kein
Bauer und zweitens stand der Mann bis zur Machtübernahme im Zentrum-
KPD-Lager". Der Hauptabteilungsleiter IV habe „früher vom Betrug gelebt
". Weiter führte er aus, daß sich außer „diesem vierblättrigen Kleeblatt"
noch „ein aus der Partei ausgeschlossener versoffener Rechtsanwalt" in der
Kreisbauernschaft betätige. „Unter diesen Umständen sehe ich mich heute
gezwungen [,] die Forderung zu stellen, dass [!] der gesamte Reichsnährstand
des Kreises Bühl abtreten muss [!], denn ich könnte weiterhin nicht
mehr die politische Verantwortung tragen."144
Der Kreisleiter hatte mit dieser Denunziation Erfolg, und drei Monate später
wurde eine neue Führung der Kreisbauernschaft eingesetzt.145 Aus der
Vorschlagsliste der Kreisleitung geht hervor, daß fünf der sechs Mitglieder
Landwirte waren. Auch der Hauptabteilungsleiter II war als Landwirtschaftslehrer
in Bühl kein Fachfremder. Außer Maier selbst übten vier weitere
Mitglieder der neuen Führungsriege ein politisches Amt, nämlich das
des Bürgermeisters, aus.146 Die Kreisbauernschaft war zwar nominell mit
Landwirten besetzt, doch übten diese ein politisches Amt aus, das sie als
aktive Parteigenossen kennzeichnet. Die Führung der Kreisbauernschaft
durch Holl und Maier, beide aus der Reihe der „alten Kämpfer", unterstreicht
deren starke politische Funktion.
4.3 Ideologische Aufrüstung
Schon bald nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten begann eine
Zeit der ideologischen Aufrüstung der Landbevölkerung. Eine Obstbauernkundgebung
, bei der Hopp als Redner auftrat, demonstriert anschaulich,
welch hoher Grad emotionalen Appells dabei an die Landwirte herangetragen
wurde: „Deutsche Bauern! So darf man Sie ja jetzt wieder nennen. Die
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