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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 605
(PDF, 127 MB)
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über einem arg ramponierten Häuschen und einem zerbrochenen Stamm.
Damals stand der Bildstock auch noch, mit der Front der Straße zugewandt
, etwa fünf Meter westlicher und direkt am Straßenrand. Mit dem
Feld, auf dem er stand, ging er in den Besitz der Stadt über. Sie ließ ihn vor
ungefähr 13 Jahren bei Steinmetz Maier restaurieren und an seinen jetzigen
, geschützteren Platz stellen. Bei dieser Aktion soll ein vielleicht zusätzlicher
Sockel weggeworfen worden sein. Die Bruchstelle des Stammes
ist heute nur noch von hinten durch zusammenhaltende Eisenstangen zu
erkennen; das Häuschen ist wieder und immer noch in einwandfreiem Zustand
. Heute steht auch wieder eine Figur in der Ädikula, womit Müllers
Befürchtung, der Stock werde wohl nicht mehr lang Wind und Wetter
standhalten, beseitigt ist. Die Inschrift M. V. - C. B. I. deutet Müller mit
den Namen Martin Vollmer und dessen Ehefrau Cleophe ßohlin, Wirtin in
Schnellingen. Martin Vollmer war der Sohn des Matthias Vollmer vom
Dirlesberg. Buchstaben und Jahreszahl - 1742 - sind heute nicht mehr lesbar
, vom Schild ist am unteren Rand ein Stückchen abgebrochen. Der
Stock ist wie die beiden Haslacher Stöcke der Gruppe II (Mühlenkapelle
und Dr.-Kempf-Straße) über zwei Meter hoch.

Mit dem Bildstock an der ehemaligen Zündholzfabrik ist die Reihe der
Rundstamm-Bildstöcke abgeschlossen. Bemerkenswert ist aber, daß die
ältesten Bildstöcke in Bollenbach/Welschbollenbach zu finden sind und
keine Rundstämme haben. Diese Tatsache beweist, daß die Form der
Rundstämme eher die Spezialität eines Haslacher Meisters war als die
Folge einer geschichtlichen Entwicklung. Es war ja allgemein die Anfangszeit
der Steinbildstöcke; davor errichtete man Holzbildstöcke und in
unserem Raum fast noch lieber Wegkreuze. Es kann also durchaus sein,
daß ein anderer Meister - Bollenbach war ja mehr nach Steinach orientiert
- zur gleichen Zeit wie der in Haslach sich seine eigenen Vorstellungen zur
Gestaltung von Steinbildstöcken machte. Beide mögen sich an die Urform
des Baumstammes, an Vorlagen von Holzbildstöcken und an Stilformen ihrer
eigenen Zeit gehalten haben - gewisse Ähnlichkeiten der drei alten
Bildstöcke aus Bollenbach/Welschbollenbach mit denen der Gruppe I der
Haslacher Rundstamm-Bildstöcke sind unverkennbar, wie auch schon
Müller ganz klar hervorhebt: die hohen schlanken Säulen, die sich nach
oben etwas verjüngen, die gar nicht oder nur leicht vorkragenden Häuschen
und die wenig gegliederten Kapitelle. Bedauerlicherweise sind zwei
Bildstöcke der Gruppe I ja nicht mehr vorhanden, so daß unsere Vergleichsmöglichkeiten
sehr eingeschränkt bleiben. Der Bildstock auf dem
Barbarast von 1713 ist der älteste Bildstock im Haslacher Raum überhaupt
. Er steht oberhalb des Hofes an der Grenze zu Fischerbach, am Weg
zu den Nillhöfen. Er ist aus grauem Sandstein und war vor zehn Jahren
leicht windschief gestanden - inzwischen ist er wieder senkrecht gestellt

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