Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 618
(PDF, 127 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0618
Der zweite Bildstock steht an der Straße von Bollenbach nach Steinach,
etwa 300 m nach Ortsausgang rechter Hand, auf dem Grundstück des
August Neumaier aus Bollenbach. Wesentlich einfacher gearbeitet, ist die
Ähnlichkeit mit dem Bildstock beim Weberhof dennoch unverkennbar.
Auch hier finden wir die barocken Merkmale von Ranken und Blumen
rechts und links des Stammes bzw. der Ädikula. „Für einen kleinen Knaben
, der im 6. Lebensjahr von einem Wahnsinnigen mit einem Feldstein
erschlagen wurde, hat H. Schmit 1854 das Bildstöckchen . . . erstellen lassen
mit der Inschrift: ,Am 30. Mai 1848 starb der Gottselige Roman
Schmit Durch Todschlag im 6. Alter'."16

Leider haben die beiden Bildstöcke dieser Zeit in den zehn Jahren seit meiner
letzten Untersuchung ihre Inschriften und Verzierungen fast eingebüßt
durch unsere negativen Umwelteinflüsse. Das zuletzt beschriebene Bildstöckchen
hatte damals auch noch ein blau gestrichenes Gitter vor der
Nische, das wohl samt Halterungen absichtlich entfernt wurde.

Mit diesen beiden Bildstöcken des 19. Jahrhunderts endet Müllers Bericht
alter Bildstöcke im Haslacher Raum. Vom Bildhäuschen, um die Jahrhundertwende
datiert, bleibt trotzdem bis zum nächsten Bildstöckchen eine
Zeitlücke von mehr als einem halben Jahrhundert. Die schlechten Zeiten
mit zwei Weltkriegen und wirtschaftichen Flauten haben sich also bis in
dieses Brauchtum ausgewirkt. Immerhin wurden zwischen den Kriegen
drei Wegkreuze aufgestellt, die auch noch existieren; aber von ihnen wird
später noch ausführlicher berichtet. Der erste Bildstock der jüngeren Zeit
wurde 1961 in den Garten beim Haus Schnellinger Straße 16 an die Stelle
eines Holzkreuzes gesetzt. Dieses stand neben einem inzwischen abgerissenen
Brunnenhäuschen und war von Josef Bühler am 10. September 1944
zum Gedenken an seinen im Krieg gefallenen Sohn errichtet worden. Familie
Volk ließ den Bildstock 1969 restaurieren. Er wurde in Hofstetten
hergestellt; die einzelnen Teile sind aus Beton gegossen. Mit dem kleinen,
eingefaßten Blumenbeet davor, sieht sogar dieser sicher nicht gerade schöne
Bildstock an der alten Brunnenstelle recht wirkungsvoll aus. Die
Inschrift auf der Vorderseite des Stammes lautet:

MEIN JESUS
BARMHERZIGKEIT
RENOVIERT VON
FAMILIE VOLK
ADOLF BÜHLER
*2.7.25 tl 1.3.44
WITESBSK-RUSSLD.
1969

618


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0618