http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0638
In diesem Zusammenhang soll nicht übersehen werden, daß auch der
„Fasching" aus Bayern bei uns Einzug hielt. Da führten die Zeller am
„Faschingsmontag" 1892 das Fasnachtsspiel die „Große Historie aus dem
30jährigen Kriege"7 auf, während auch in Wolfach „in dieser Faschingszeit
' ein ergötzliches Spiel stattfinden" sollte. Dazu gab es dann dort „Über
die ganze Faschingszeit hochfeines Bockbier", und mancher mag nach
dem Genuß der „Faschingsfreuden" froh über das Ende der närrischen Tage
gewesen sein. In Wolfach wurde auch 1891 auf den „kommenden Fasching
" hingewiesen, wo dann am „Faschingssonntag" beim Kreuzwirt eine
„Tanz-Veranstaltung" angeboten wurde.8 1878 erschien sogar in Wolfach
eine „Faschings-Zeitung".9 In Zell a. H. ließ man schon 1866 „zur
Verherrlichung des Faschings" - „Knalleffect platzen".10
Die letzte größere karnevalistische Welle rollte nach dem Zweiten Weltkrieg
über uns herein, als so nach und nach die Lebensfreude wieder Fuß
faßte. Da wurde doch in manchen Orten, in denen das närrische Treiben
bereits in loser Form beheimatet war, die Fasnacht nach rheinischem Vor-
Auch in Hausach wurde bei
der Organisation der Fasnet
ein „Elferrat" nach karne-
valistischem Vorbild aus der
Taufe gehoben.
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