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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 641
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oder Fasent, die dann jäh zusammensinkt und an ihre Grenzen gestoßen ist,
wenn die Fasnacht ein Raub der Flammen, begraben oder gar ertränkt
wird, die Narretei sich der Asche beugt.

Deshalb vernehmen wir zu Recht: „Der Auftakt am 11.11. steht isoliert,
Weihnachten und die Zwölf Nächte trennen ihn von der zusammenhängenden
Vorfasnachtszeit, die mit dem Dreikönigstag anhebt. Als Termin eröffnet
der 6.1. die Zeit, in der die Narrengestalten zu sehen sind, in der getanzt
werden darf, in der Versammlungen und überhaupt alle Vorbereitungen
zur Fasnacht getroffen werden."13 Dies gilt auch, wenn uns der Kalender
nur eine kurze Fasnachtszeit beschert. - In der Kürze liegt die Würze!
- An anderer Stelle wird angeführt: „Um die Jahrhundertwende waren die
zeitlichen Richtlinien noch einheitlicher: der Dreikönigstag galt als allgemeiner
Auftakt zur Fasnacht."14 Ganz deutlich sei herausgestellt: „Die
Ausbreitung des 11.11. beruht nicht auf der Tradition des Martinstages,
sondern ist ausschließlich Sache der organisierten Fasnachtsvereine, die im
Zuge ihrer festen Programmgestaltung auch den 11.11. einführen. Nur in
Orten, die eine Fasnachtszunft oder wenigsten einen Elferrat haben, wird
die Fasnacht am 11.11. eröffnet."15

Was soll nun mit dem etwas fragwürdigen Elftenelften geschehen?** Soll
man ihn gar wieder abschaffen? Orientieren wir uns am Inhalt des volkstümlichen
, gewachsenen traditionellen Martinitag! Das bedeutet Rückschau
. Rechenschaft geben, Bilanz über die vergangene Fasnacht geben.
Beispiele über die Gestaltung der Martinisitzung unter diesem Gesichtspunkt
gibt es Gottseidank noch genug. Im Zeitalter der phantasielosen
Gleichmacherei, einer geistlosen Nachäfferei dürfen wir ruhig unserem
alemannischen Dickkopf ein wenig Ehre einlegen. Deshalb: Am 11. 11.
11 Uhr 11 Eröffnung und damit Beginn der Fasnacht? - Nein, danke!

** Gar wenn wir noch folgenden Satz lesen: „Das Zusammenfallen der Feier des 11. 11.
mit dem schon vorher bekannten Festtermin Martini legt eine Beziehung nahe; ein aktueller
Zusammenhang ist aber nicht festzustellen."16

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