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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 325
(PDF, 147 MB)
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und die Feindseligkeit der Einheimischen zermürbten die Einwanderer aus
Baden.

Die Lichtenauer Auswanderer in Zahlen

Aus den benutzten (Bezirksamts-)Akten ergeben sich für Lichtenau von
1830-1873 folgende Zahlen:

Auswandernde Familien: 36
Auswandernde Einzelpersonen: 63

Die 36 Familien gliedern sich auf in: 33 Ehemänner (incl. Witwer),

32 Ehefrauen (incl. Witwen) und
ledige Mütter) 153 Kinder

macht eine Gesamtzahl von 218 Köpfen.

Zuzüglich der 63 Einzelpersonen ergibt sich somit eine Gesamtzahl von 281 Auswanderern
.

In Jahrgänge aufgegliedert ergibt sich folgende Tabelle:

1840 1841 1842 1843 1844 1845 1846 1847 1848 1849
1 1 5 41 27 15 3 keine Akten

1850 1851 1852 1853 1854 1855 1856 1857 1858 1859

1 8 23 24 73 7 1 16 - 1

2 338 7 913 14 366 12 932 21 561 3 334 Großherzgt. Baden

1860 1861 1862 1863 1864 1865 1866 1867 1868 bis 1872 1873
1 2 10 4 2 1 1 1

Wie die Tabelle zeigt, haben wir zwei Maxima der Auswanderung:

1. In den 40er Jahren 1844-1846. 2. In den 50er Jahren 1852-1854. In den
beiden Zeitabschnitten waren die Ernteergebnisse sehr schlecht. Die
Ernährungslage wurde dadurch noch verschärft, daß durch eine Kartoffelkrankheit
(Krautfäule) die Ausbeute an Kartoffeln nicht mehr wie früher
eine schlechte Getreideernte kompensieren konnte. Ein Vergleich der Auswandererzahlen
von Lichtenau mit denen von ganz Baden zeigt ein synchrones
An- und Abschwellen, ein Zeichen für die landesweit verbreitete
Not14.

In den Jahren 1852-1854 war die Lage in Lichtenau so schlecht, daß vor
dem Rathaus an die Hungrigen Suppe ausgeteilt wurde, eine Hilfsaktion,
die von der Mehrzahl der Einwohner in Anspruch genommen wurde15.

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