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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 63
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sion zu historischen Stätten. Auf dem Programm war diesmal die Besichtigung
einer kleinen Befestigungsanlage, vielleicht eines früheren Burgus,
auf dem Schloßbühl bei Sulz, und die Ringwallanlage auf dem Burkhard
bei Lahr.

Unter der Führung von Heinrich Koch aus Mietersheim und dem Leiter der
Fachgruppe suchte man das tief im Hochwald über Sulz verborgene Objekt
auf. Es liegt wie viele Objekte dieser Art auf einem nur von einer Seite gut
begehbaren Bergsporn des Buntsandsteins. Obwohl seine Entstehung noch
weitgehend im Dunkel liegt, scheint ihr Sinn und Zweck eindeutig.

Wahrscheinlich gehört der Burgus zu jenen Einrichtungen, die sich das im
Frühmittelalter erstarkte Bauern- oder beginnende Rittertum in dieser Gegend
errichtet hatte. Das ist um so mehr anzunehmen, da der dahinter liegende
Höhenrücken zwischen Schutter und Bleich nach jüngsten Ergebnissen
möglicherweise bis in keltische Zeit stark besiedelt war.

Die Anlage auf dem Sporn war mindestens durch zwei Halsgräben, denen
ursprünglich Palisaden vorgesetzt waren, vom Höhenrücken getrennt. Auf
dem Areal des Sporns hatte jedoch nur ein kleines Gebäude oder wahrscheinlich
ein Turm Platz, der vermutlich aus Holz war. Dank der dominanten
Lage des Schloßbühls bot sich den Schutzsuchenden ein weiter
Blick über das Rheintal, das Sulzbachtal und auf die dahinter liegenden
Höhenzüge. Für Wasser in kurzen Gefahrenzeiten sorgte eine noch teilweise
erhaltene Zisterne, die lediglich das Spaltenwasser der anstehenden
Felsen sammeln konnte.

Nach dem Besuch dieser kleinen Anlage, die, wie gesagt, den dahinterlie-
genden Höfen zugeordnet werden dürfte, wurde weiter nördlich auf dem
gleichen Höhenzug der sogenannte Burghard bei Lahr unter der Führung
von Wolfgang Peter und dem Leiter des Arbeitskreises aufgesucht.

Diese Anlage ist bedeutend größer als jene auf dem Schloßbühl bei Sulz.
Sie hatte aber auch, so wurde festgestellt, nicht nur einen anderen Charakter
, sondern wahrscheinlich auch einen erweiterten Sinn und Zweck. In ihr,
einer etwa zwei Hektar umfassenden Ringwallanlage, konnten nicht nur
Menschen, sondern auch weitgehend Viehherden geschützt werden.

Der Burghard liegt am nördlichen Ende der besagten Hochebene, die sich
vom Bleich- bis zum Schuttertal hinzieht. Sein weitläufiger Ringwall, der
wahrscheinlich ursprünglich ebenfalls durch Palisaden geschützt war, umschließt
das Hochplateau gegen drei Seiten des Bergabhangs. Dagegen verläuft
der südliche Teil des Ringwalls über den Bergrücken und schützt so

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