http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1996/0108
Fachgruppe Grenzstein-Dokumentation
Dr. Gernot Kreutz
Sie haben einen schweren Stand - die historischen Marksteine unter den
Kleindenkmalen. Der Rückblick auf 1995 ist ähnlich wie der vom vergangenen
Jahr. Es wurden zwar Arbeitsunterlagen für die Erfassung und Dokumentation
abgegeben, erfreulicherweise waren auch Grenzbegehungen
mit Aufnahme von Marksteinen zu verzeichnen. Doch die punktuellen Aktivitäten
lassen noch nicht ein wünschenswertes sich verdichtendes Muster
erkennen.
Als Anreiz und praktische Hilfestellung soll nochmals an die Deutsche
Grundkarte im Maßstab 1 : 5000 (= DGK 5) erinnert werden. Flächendeckend
sind die Grenzen aller Gemeinden und ihrer etwaigen eingemeindeten
Ortsteile (also alle Gemarkungen) mit ihren Grenzmarken einschließlich
Numerierung auf der DGK 5 verzeichnet. Mit Hilfe dieser Karten
, die zudem auch die Grenzen und Marksteine der Waldungen (Land,
Gemeinden, Körperschaften) enthalten, lassen sich die Grenzzüge in der
Natur recht gut auffinden. Für Rückfragen steht der Autor gern zur Verfügung
.
Sie haben auch einen leichten Stand - die Marksteine; denn leider werden
sie trotz eines schwergewichtigen untererdigen Fußes immer wieder als
„herrenloses Gut" angesehen - mit der Folge, daß sie meist willkürlich
bzw. ungesetzlich von ihrem angestammten Platz entfernt werden.
Oft fehlt es auch an einer örtlichen Lobby, die sich mit Erfolg dafür einsetzt
, daß Geschichte dort sichtbar bleiben kann, wo sie ihre eigenen ursprünglichen
Wurzeln hat. - Müßte in bestimmten - seltenen - Fällen ausnahmsweise
ein besonderer Originalstein „sicher gestellt" werden, sollten
die Verantwortlichen sich dafür verwenden, daß als Ersatz eine Kopie erstellt
wird.
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