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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 200
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Amtsschaffner und sein Landschreiber als Verwaltungsleute des Amtes
Willstätt aus Kork15, dem Amtssitz, vor den französischen Freiheitskämpfern
fliehen und ihre Habe in Sicherheit bringen. In einer Einquartierungsliste
aus dem Jahre 1799 sind die Amtsgebäude16 in Kork genannt. Noch
im Jahre 1802 sprechen in Kork die beiden Amtmänner von Lichtenau und
Willstätt ein Todesurteil17 aus. Diesem folgte im November 1802 die schon
erwähnte Übergabe und Huldigung an Baden in Kork.

Mit dieser Übergabe an Baden hatten die beiden ehemaligen Ämter Willstätt
und Lichtenau ihre Existenz beendet. Die Amtszuweisung und Amtsbezeichnung
in Baden folgten der Realität: Kork wurde Amt und blieb damit
Amtssitz. Es bildete mit dem neuen Amt Rheinbischofsheim bis 1807
innerhalb Badens ein Oberamt mit Sitz in Rheinbischofsheim, zugeordnet
der Landvogtei Yburg18. 1807 wird Kork selbst badisches Oberamt und ist
der Provinz des Mittelrheinkreises zugehörend. Von 1809 bis 1832 ist es
Bestandteil des Kinzigkreises, ab 1832 des damals neugeschaffenen Mittelrheinkreises19
. Im Jahre 1856 wird das Oberamt Rheinbischofsheim aufgelöst
und nach Kork eingegliedert; das Amtsgericht folgte 1864 nach20.

Die Entwicklung Kehls jedoch war inzwischen so bedeutend geworden,
daß im Jahre 1881 diese Stadt auch zum Verwaltungsmittelpunkt und zur
Amtsstadt für das Hanauerland wurde. Das Oberamt Kork hatte als Amt
und Amtssitz sein Ende gefunden21.

Es wird im Jahre 1847 wir folgt beschrieben: „Kork, Bezirksamt im Mittelrheinkreis
... hat auf einem Flächenraum von IV2 Quadratmeilen 10 193
evangelische und 769 katholische Einwohner, die in 13 Gemeinden leben,
nämlich in Kork, Auenheim, Eckartsweiler, Hesselhurst, beiden Kehl, Le-
gelshurst, Sand, Willstätt, Hohnhurst, Neumühl, Odelshofen und Querbach
... Der ganze Landstrich, welcher von der Kinzig durchflössen wird, ist
eben und sehr fruchtbar. Man pflanzt alle Arten von Getreide, Zuckerrüben
, Chichorien, Reps und besonders viel Schleißhanf, der meistens nach
Holland verkauft wird. Die Bewohner des Amtsbezirks sind größtenteils
wohlhabend und fleißig; es werden alle nötigen Gewerbe getrieben, und
das Holzflößen auf der Kinzig gibt sehr vielen Nahrung. Fabriken und
Handel bestehen eigentlich nur in Kehl. Die Menschen sind meistens stark
und gesund; die Hanauer Tracht herrscht noch allgemein vor, und in moralischer
Hinsicht ist das Amt nur zu loben. Im Vergleich mit andern gleichgroßen
Ämtern kommen nur sehr wenige Prozesse und Schlägereien
vor."22

Der letzte Hinweis auf Prozesse und Schlägereien führt mitten in den Aufgabenbereich
der badischen Ober- bzw. Bezirksämter und deren obersten

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