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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 218
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Hüttengründers Johann Schmid, dieses Amt ausübte. Da er aber bereits
wenige Tage nach Vertragsschluß, am 10. April 1732, starb (er ertrank in
der Hochwasser führenden Alb bei Marxzell), beantragte seine Witwe Barbara
Schmid, die Obermeisterstelle ihrem Bruder, Andreas Siegwarth,
„einem erfahrenen Glasmacher" zu übertragen.

Unter seiner Leitung entwickelte sich die Hütte offensichtlich gut. In
einem Schreiben vom 13. April 1746 boten die Glasmacher, zur Sicherung
der Holzversorgung für ihren Betrieb, den selben Holzpreis wie die Flößer.
Das Schreiben trägt die Unterschriften der Glasmeister, die teilweise im
Erbgang zu Mitbesitzern aufgerückt waren: Andreas Sigwarth als Hüttmeister
, daneben Thomas Schmid, Michael Sigwarth, Nikolaus Schmid, Joseph
Sigwarth und Eva Schmid2.

Demnach dürfte Michael Sigwarth bis zu seinem Tod am 15. Oktober 1750
seine Anteile an der Glashütte besessen haben. Seine Witwe Maria, geb.
Diem, verstarb am 22. November 17538. Ihr Schwiegersohn Bernhard
Braxmeier stieg vermutlich im Erbgang zum mitbesitzenden Glasmeister
auf.

4. Hinweise zur Stiftung

Über die Gründe der Stiftung kann nur spekuliert werden. Es sind Dank-
und Bittmotive denkbar, möglicherweise auch eine Mischung beider. Nach
dem Tod von Michael Sigwarth zählte das Ehepaar Braxmeier zu den einflußreichen
Glasmacherfamilien auf dem Mittelberg, es gehörte zu den
Mitbesitzern der Glashütte. Bernhard Braxmeier übernahm nach dem Tod
des Hüttmeisters Andreas Sigwarth, 1751, für einige Zeit die Leitung der
Hütte. Ein dankbares Gedenken, auch für die verstorbenen Väter, war
sicherlich einer der Gründe für die Stiftung.

Bittmotive sind ebenfalls reichlich denkbar. Möglicherweise war für vorausschauende
Mitteiberger bereits zu erkennen, daß eine weitere Verlängerung
des Glashüttenbestandes wenig wahrscheinlich war. Wenige Jahre
später verdichtete sich dies zur Gewißheit, nachdem die Markgräfliche
Verwaltung nach 1755 begann, die Schäden durch die Glashütte zu bilanzieren
. Aber auch die Bitte um Schutz und Segen für den familiären Bereich
könnte ein Grund gewesen sein. Schließlich sind 1745 sowie 1750
innerhalb weniger Tage drei Kinder der Familie gestorben, im Oktober
1750 verstarb Michael Sigwarth, Vater und Schwiegervater.

Sicher nachweisbar ist, daß das Bildstöckchen auf einer Wiese erstellt wur-

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