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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 221
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werbe. Er übte diese Tätigkeit aus in Zusammenarbeit mit seinem älteren
Bruder, Lorenz Braxmeier, der ein gefragter und vielbeschäftigter Brennholzflößer
war.

Lorenz Braxmeier wurde 1692 in Falkau geboren und war 16 Jahre älter
als sein Bruder Bernhard. Das Flößerhandwerk erlernte er vermutlich bei
der Brennholztrift aus den heimatlichen Falkauer Wäldern zum Eisenwerk
Eberfingen über die Bäche Haslach, Gutach und Wutach.

Aktenkundig ist der am 4. Juli 1739 in Karlsruhe abgeschlossene Vertrag
mit Samuel Burckhard, Bankier aus Basel, als dessen Holz- und Floßmeister
sich Lorenz Braxmeier auf 15 bzw. 18 Jahre verpflichtete, um dessen
„Holzakkord" mit der Markgräfl. Durlach'schen Verwaltung auf der Ettlinger
Alb und deren Nebenbächen, hauptsächlich zur Brennholzversorgung
der Residenzstädte Karlsruhe und Durlach, durchzuführen. Er sagte darin
zu, spätestens im Frühjahr 1740 seine Arbeit im Albtal aufzunehmen, was
auch geschah15. Gleichzeitig nahm er seinen Familienwohnsitz im Albtal,
zuerst in Herrenalb und ab etwa 1748 in Frauenalb.

Anscheinend war Lorenz Braxmeier durch dieses Geschäft nicht ausgelastet
, dazu tüchtig und bekannt, denn 1744 überprüfte er für die Württembergische
Rentkammer die Scheiterholzflößerei im Uracher Forst sowie
auf Wieslauf und Rems, wo auf seinen Vorschlag und unter seiner Leitung
1744/45 der bekannte Ebnisee bei Welzheim gebaut wurde16.

Mit Vertrag vom 03. November 1749 übertrug die Württembergische Rentkammer
dem Floßmeister Lorenz Braxmeier und seinem Bruder Bernhard
Braxmeier die Leitung der Scheiterholzflößerei auf der Enz. Aus den Forsten
Altensteig, Wildbad und Neuenbürg sollten ab Martini 1749 für die
Dauer von 12 Jahren jährlich mindestens 7000 Klafter Brennholz auf der
Enz und ihren Nebenbächen nach Vaihingen und Bissingen getriftet werden
. Das angeflößte Holz wurde in „Holzgärten", großen Holzlagerplätzen,
an Land gezogen, in Klafterbeugen aufgeschichtet und an Ort und Stelle
verkauft, zur Brennholzversorgung der Bevölkerung des württembergischen
Unterlandes.

Vertragsgemäß begannen die Gebrüder Braxmeier sofort mit der Einrichtung
der Scheiterholztrift. Sie hatten dafür zu sorgen, daß das Holz rechtzeitig
eingeschlagen, zum Floßbach gefahren oder geriest, in den Floßbach
eingeworfen und an die „Holzgärten" getriftet wurde. Die Kosten für Hauen
und Transport des Holzes vom Wald zur Enz trug die Württembergische
Rentkammer. Für Flößen, Ausziehen und Aufbeugen des Holzes erhielten
die Unternehmer 2 Gulden je Klafter Brennholz frei Bissingen. Um die

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