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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 251
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Das Gast- und Badhaus des Klosters
Ettenheimmünster vor und nach der Säkularisation

Festvortrag, gehalten bei der Jahresversammlung des
Historischen Vereins für Mittelbaden am 15. Oktober 1995 in
Euenheim1

Bernhard Littenweiler

Von dem beeindruckenden Klosterbau der Benediktinerabtei Ettenheimmünster
, den der Barockbaumeister Peter Thumb zwischen 1718 und 1734
in Ettenheimmünster errichtet hatte2, blieb nach der Aufhebung des
Klosters in der Zeit der Säkularisation nicht viel übrig. Nachdem die Mönche
am Sonntag nach Ostern des Jahres 1803 das Kloster hatten verlassen
müssen, wurden die Gebäude jahrzehntelang zweckentfremdet benutzt und
mußten schließlich als Steinbruch herhalten3. Nur die Umfassungsmauern,
hinter denen sich heute eine Gärtnerei befindet, lassen etwas von diesem
Ort erahnen, an dem über tausend Jahre lang gebetet und gearbeitet wurde.
Nur wenige der von den Benediktinern im Münstertal errichteten Gebäu-
lichkeiten entgingen der Zerstörung. Zuallererst ist dies die prächtige
barocke Wallfahrtskirche St. Landelin4, die erhalten blieb und im Februar
1804 zur neuen Pfarrkirche bestimmt wurde. Glücklicherweise verbrachte
man dorthin aus der später abgebrochenen Klosterkirche auch den Mittelpunkt
der Wallfahrt, die kostbare Landelinsbüste aus dem Jahre 1506, und
im Mai 1804 kam die Silbermann-Orgel5 hinzu. Erhalten sind unter anderem
die Klostermühle, das Physikatshaus, das jetzt Pfarrhaus ist, und
schließlich noch das Gast- und Badhaus des Klosters6.

In diesem Vortrag soll nicht die Geschichte des Klosters oder der Wallfahrtskirche
St. Landelin nachgezeichnet werden, sondern vielmehr die
Entstehung und Verwendung des äußerlich unbedeutenden und wenig
schmucken Gast- und Badhauses, das nun seit über 300 Jahren im weitesten
Sinne sozialen Aufgaben dient.

Die Bedeutung dieses Gebäudes läßt sich nur im Zusammenhang mit dem
Kult des hl. Märtyrers Landelin von Ettenheimmünster verstehen, dessen
Fest nachweislich seit über tausend Jahren7 alljährlich am 21. September
gefeiert wird.

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