http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1996/0285
Das Ständehaus mit der kath. Kirche, Karlsruhe
Fotos aus „Badische Geschichte" 1987
Im wesentlichen wurden dieselben Personen wiedergewählt. Dies hing
auch mit dem repräsentativen Wahlrecht zusammen, bei dem ein möglicher
Stimmungswandel an der Basis nicht sogleich die Wahl der Mandatsträger
veränderte. In den damaligen Stadt- und Landkreisen wurden von den Besitzbürgern
zunächst Wahlmänner gewählt. Büß war zuletzt von Wahlmännern
des Wahlkreises Säckingen mit den Städten Waldshut und Tiengen
und deren Umgebung in die Kammer gewählt worden.
Was die Rededauer anging, stand Büß seinen Gegenspielern keineswegs
nach. Obwohl es um die Deutschkatholiken ging, stellte er breit die Verdienste
der kath. Kirche dar. Dabei erinnerte er an den jüngsten Einsatz der
Barmherzigen Schwestern in den Krankenhäusern, für deren Zulassung er
selbst als Politiker und Schriftsteller gekämpft hatte. Er lobte aber auch die
evangelische Kirche, insbesondere für ihren großen wissenschaftlichen Eifer
bei der Erforschung der Bibel.
Es war klar, worauf Büß hinaus wollte: Der Staat ist auf das Christentum
in sozialer und kultureller Hinsicht angewiesen, und dieses Christentum
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