Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 347
(PDF, 127 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1996/0347
eingeht"3, sollte zu denken geben und zu weiteren Anstrengungen motivieren
.

Diese könnten sich vor allem in einzelnen lokalen Untersuchungen, aber
auch in regionalen Studien äußern; das o. g. Tübinger Projekt kann hier sicherlich
als brauchbares Vorbild herangezogen werden. Gerade auch für
Baden als immer noch unzureichend erforschtes Epizentrum der Revolution
wäre eine ähnlich breitangelegte Aufarbeitung wünschenswert1 '4.

Die vorliegende Studie hatte sich dabei die Aufgabe einer ersten „Materialsichtung
" für den begrenzten Raum der Ortenau gestellt.

Es wurde deutlich, daß auch dort die Revolutionäre auf die Mitarbeit der
Frauen angewiesen waren; wie in vielen anderen Gebieten des Landes kam
es zur Gründung von Frauenvereinen, die sich die Unterstützung der aufständischen
Bürgerwehren zur Hauptaufgabe gemacht hatten und in kurzer
Zeit beachtliche Mengen an Nahrungsmitteln, Kleidung und Verbandsmaterial
zusammentrugen. Der zeitliche Schwerpunkt lag dabei allem Anschein
nach auf den Monaten Mai und besonders Juni des Jahres 1849. Für
1848 sind im Verhältnis weniger Aktivitäten feststellbar. Neben den Vereinen
in ihrer Gesamtheit verdienen auch einzelne nunmehr bekannte Frauengestalten
besondere Erwähnung, sei es wegen ihrer bemerkenswerten
Tätigkeiten während der Revolution, sei es wegen des Schicksals, das
ihnen nach der Niederlage beschieden war.

Was wir über die zahlenmäßige Stärke der aktiv gewordenen Frauen der
Revolution in der Ortenau aussagen können, hat nur unbestimmten
Charakter. Eine Liste von bislang lediglich 24 namentlich bekannter
Einzelpersonen (außer der Liste der Schiltacher Frauen) für das ganze
Gebiet ist mit Sicherheit keine ergiebig scheinende „Ausbeute". Demgegenüber
steht jedoch die Gewißheit, daß die einzelnen Frauenvereine keine
geringen Mitgliederzahlen aufweisen konnten. Für Ettenheim sind
mindestens dreißig, für Lahr sogar mindestens sechzig Personen belegt.
Zudem läßt das Verzeichnis der hilfeleistenden Frauen aus Schiltach den
Schluß zu, daß sich in den anderen Ortschaften, für die wir Sammelberichte
besitzen, ähnlich viele Frauen durch Spenden für die Revolution
eingesetzt haben. Dies wird auch durch das teilweise enorme Ausmaß der
eingegangenen Hilfsgüter bestätigt. Genauere Angaben sind jedoch noch
nicht möglich. In dieser Hinsicht wäre neben der Vertiefung der Ergebnisse
, die für die obenstehenden Städte und Dörfer schon vorliegen,
sicherlich das zusätzliche Sichtbarmachen der in der Literatur schon
erwähnten Frauenvereine Acherns und Kehls115 ein weiterführendes
Forschungsfeld.

347


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1996/0347