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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 369
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- daß Hörth einer der wenigen Teilnehmer der Trauerfeier für Herwegh in
Baden-Baden im April 1875 war,

- daß er wenige Tage darauf in der „Frankfurter Zeitung" einen Nachruf
auf Herwegh mit dem Titel „Von Herwegh's Grab",

- kurz danach in der „Frankfurter Latern" ein Gedicht „Georg Herwegh"
veröffentlichte.

Die ausführliche Würdigung Herweghs in Karl Heinzens „Pionier" vom
19.5.1875 „Ein echter Freiheitsdichter", die unter dem Kürzel FZ. (für
„Frankfurter Zeitung") erschien, stammt vermutlich ebenfalls von Hörth;
wenn sein Name in dem in Deutschland verbotenen radikalen Blatt genannt
worden wäre, hätte das für ihn unangenehme Folgen gehabt19.

Eine weitere Anregung zu dem Gedicht „Zur Kaiserfeier" entnahm Hörth
wohl der weit verbreiteten Ballade „Die Nächtliche Heerschau" von Joseph
Christian Freiherr von Zedlitz (1790-1862). In dieser Ballade kommen
die Toten aus ihren Gräbern heraus, durch das Trommeln des Tambours
veranlaßt:

Nachts um die zwölfte Stunde
Verläßt der Tambour sein Grab,
Macht mit der Trommel die Runde,
Geht emsig auf und ab.

Mit seinen entfleischten Armen
Rührt er die Schlägel zugleich,
Schlägt manchen guten Wirbel,
Reveill' und Zapfenstreich.

Davon erwachen die toten Soldaten in allen Weltgegenden, „im tiefen Norden
", „im Welschland", in Ägypten. Um dieselbe Stunde kommt der Trompeter
ebenfalls aus seinem Grab

„Und schmettert in die Trompete
Und reitet auf und ab.

Schließlich verläßt auch der Feldherr sein Grab - es ist Napoleon, der die
Parole „Frankreich" ausgibt. Die 15. und letzte Strophe lautet:

Dieß ist die große Parade
Im Elyseischen Feld,
Die um die zwölfte Stunde
Der todte Cäsar hält20.

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