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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 414
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sichert erschien. Obwohl der Fortgürtel als Hauptverteidigungslinie vorgesehen
war, sollte die Umwallung zu einer so starken Artilleriestellung ausgebaut
werden, daß sie ohne förmlichen Angriff nicht genommen werden
konnte.

Bei der Planung der Umwallung versuchte Biehler, der bereits sein Schemafort
in Straßburg durchgesetzt hatte, das von ihm bevorzugte Bastionär-
system durchzudrücken, doch stieß er damit im Ingenieur-Komitee auf
Widerstand. Dieses forderte seinerseits für die Westfront (Abschnitt A:
1877-1879) einen polygonalen Grundriß unter Ausnutzung der vorhandenen
Wasserläufe. Dadurch wurde es möglich, den hinter einem Graben liegenden
Wall in langen und wenig gebrochenen Linien zu führen, wobei auf
eine Bekleidung des Walles mit Steinen verzichtet werden konnte.

Der polygonal geführte Erdwall konnte eine Höhe von bis zu 12 m haben
und war an der Basis über 40 m breit. Durch ihn führten am Wallfuß 14
überwölbte Tore. Der davorliegende, etwa 25 m breite Graben, konnte über
ein Schleusensystem geflutet werden. Um den Wassergraben besser bestreichen
zu können, fügte man kurze Flanken in die Wallinie ein und zwischen
sie wiederum erhöht angeordnete Kavaliere, die aus überhöhender
Stellung, über die davorliegenden Geschützbänke hinweg, ihre Abschnitte
sicherten. Unter ihnen wurden im Wall die erforderlichen bombensicheren
Kasernen eingebaut.

Zur zusätzlichen Grabenbestreichung wurden 1878/79 als einmaliges No-
vum 5 aus Sheffield gelieferte Eisen-Kaponnieren am Wallfuß eingebaut,
von denen heute noch zwei in der Nähe des Hauptbahnhofes als militärisches
und technisches Denkmal existieren28.

Auf dem Wall, zu dem Rampen hochführten, hatten die Ingenieure, wie bei
den Biehler-Forts, Hohltraversen und Volltraversen für die Geschütze angelegt
. Die Hohltraversen des Walles standen wiederum teilweise über
Munitionsaufzüge und Treppenschächte mit den zu den Panzer-Kaponnie-
ren führenden Poternen in Verbindung, so daß auch hier eine beschußsi-
chere Versorgung der Wallgeschütze möglich war.

Dagegen konnte Biehler ab 1878 den bastionären Grundriß auf der Nordfront
(Abschnitt B: 1878-81) und auf der Ostfront (Abschnitt C: 1881-84)
durchsetzen29.

1900 kam es zu einer Verschiebung der Südfront, und zwar im Zusammenhang
mit dem Bau der neuen Eisenbahnlinie Straßburg-Kehl, die weit nach
Süden ausholte und in dem so geschaffenen Bogen Platz für eine Stadter-

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